Die wichtigste Gründerfigur der britischen Psychoanalyse war der aus Wales stammende Psychiater Ernest Jones. Er arbeitete bereits nach psychoanalytischen Grundsätzen, noch bevor er 1908 Sigmund Freud persönlich begegnete und auf dessen Rat hin 1913 eine Analyse bei Sándor Ferenczi in Budapest machte. Im Oktober desselben Jahres gründete Jones die London Psycho-Analytical Society (LPS), die aus vierzehn Mitgliedern bestand, darunter der Sozialist und Psychiater David Eder. Die LPS war jedoch von Beginn an gespalten: 1913 war das Jahr des Bruchs zwischen Sigmund Freud und C. G. Jung. Jones hielt zu Freud, während Eder den Anschauungen Jungs den Vorzug gab und erst später wieder zu den Freudianern stieß.
1919 löste sich die Londoner Vereinigung auf. Jones gründete noch im gleichen Jahr zusammen mit John Carl Flügel, Eric Hiller, Henry Butter Stoddart, Barbara Low und anderen die British Psycho-Analytical Society (BPAS), deren Präsident er bis 1944 war. Die Mitglieder - 1925 waren es vierundfünfzig - rekrutierten sich vorwiegend aus dem medizinisch oder literarisch gebildeten Bürgertum, nur zwei waren jüdischer Herkunft. Zu den bekanntesten Mitgliedern der ersten Generation, die ihre psychoanalytische Ausbildung größtenteils auf dem Kontinent erhalten hatte, gehörten neben Jones die Brüder Edward und James Glover, Barbara Low, John Rickman, Sylvia Payne, Joan Riviere, Ella Sharpe, Susan Isaacs sowie James und Alix Strachey. Havelock Ellis, der englische Begründer der Sexologie und Wegbereiter der psychoanalytischen Ideen, lehnte eine Mitgliedschaft ab.
Von 1920 an erschien in London das International Journal of Psychoanalysis (IJP) als die erste englischsprachige psychoanalytische Zeitschrift und offizielles Organ der International Psychoanalytical Association (IPA).
Besonderen Anklang fand die Psychoanalyse in literarischen Kreisen. Vor allem die nonkonformistischen Intellektuellen der Bloomsbury-Gruppe um Lytton Strachey, Leonard und Virgina Woolf, Roger Fry und John Maynard Keynes interessierten sich für die Ideen Freuds. Aus ihren Reihen kamen die englischen Psychoanalytiker James und Alix Strachey sowie Virginia Woolfs Bruder Adrian Stephen und seine Frau Karin Stephen. Leonard Woolf gründete 1917 die Hogarth Press, wo neben zahlreichen psychoanalytischen Schriften auch Freuds Gesamtwerk, die unter der Federführung von James Strachey ins Englische übersetzte 24bändige Standard Edition (1953-1974), veröffentlicht wurde.
Bereits 1915 wurde das erste psychoanalytische Ausbildungsprogramm Englands entwickelt an der von Jessie Murray und Julia Turner 1913 in London gegründeten Medico-Psychological Clinic, später bekannt als Brunswick Square Clinic. Bis zu ihrer Schließung im Jahr 1922 absolvierten hier frühe BPAS-Mitglieder ihre Analysestunden, unter ihnen James Glover (nach Murrays Tod Direktor der Klinik), Sylvia Payne, Ella Sharpe, Mary Chadwick, Nina Searl, Susan Isaacs, Iseult Grant-Duff und Marjorie Brierley.
Unabhängig von der BPAS existierte seit 1920 die von dem Psychiater Hugh Crichton-Miller in London gegründete Tavistock Square Clinic for Functional Nervous Disorders, eine psychotherapeutische Einrichtung anfangs zur Behandlung von sog. Kriegsneurosen. Die Tavistock Clinic (seit 1994 The Tavistock and Portman NHS Trust) bot - zum Ärger von Ernest Jones - auch eine Ausbildung in psychoanalytischer Psychotherapie an und sollte später vor allem durch Wilfred Ruprecht Bion und Michael Balint zu einem wichtigen Ort für die Weiterentwicklung psychoanalytischer Theorien werden. Neben einem Forschungszentrum, dem 1946 eingerichteten Tavistock Institute for Human Relations (TIHR), entstand hier unter John Bowlby eine zentrale Ausbildungsstätte für KinderanalytikerInnen.
Wie anderswo gelang es der Psychoanalyse auch in Großbritannien nur schwer, im akademischen Bereich Fuß zu fassen. Eine Ausnahme bildete das University College London (UCL), wo Ende der 1920er Jahre John Carl Flügel zum Psychologie-Dozenten ernannt und später ein Lehrstuhl für Psychoanalyse, der Freud Chair bzw. Freud Memorial Chair of Psychoanalysis, eingerichtet wurde. Dieser Lehrstuhl ist auch heute noch einem Psychoanalytiker vorbehalten.
1924 wurde unter der Leitung von Rickman nach dem Vorbild des Berliner Psychoanalytischen Instituts im Londoner West-End das Institute of Psychoanalysis gegründet. Ihm wurde 1926 die London Clinic of Psycho-Analysis angegliedert, eine Poliklinik für bedürftige Patienten, die sich hier kostenlos behandeln lassen konnten. Da die britische Ärztekammer seit 1929 die psychoanalytische Behandlung durch Nichtmediziner offiziell anerkannte, spielte für die englischen AnalytikerInnen das Problem der "Laienanalyse" keine so große Rolle wie z. B. in den USA oder in Frankreich.
Obwohl es von Beginn an eine kleine aktive Gruppe von Psychoanalytikern in Edinburgh gab, der z. B. Ronald Fairbairn angehörte, konzentrierte sich die Psychoanalyse in Großbritannien hauptsächlich auf London. Schon früh zeichnete sie sich in ihrer Ausbildungspolitik und Behandlungstechnik durch eine Eigenständigkeit gegenüber der deutschen und der Wiener psychoanalytischen Schule aus. 1922, auf dem Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Berlin, gab Ernest Jones mit seiner Unterstützung der von Freud abweichenden Thesen der deutschen Analytikerin Karen Horney zur weiblichen Sexualität den Anstoß zu einer Auseinandersetzung, die als Freud-Jones-Kontroverse in die Geschichte der Psychoanalyse eingegangen ist. Die Distanz zwischen der Londoner und der Wiener Psychoanalyse vergrößerte sich ab 1926 durch die positive Aufnahme der Theorien Melanie Kleins in der BPAS, die im Widerspruch zu den Anschauungen von Sigmund Freuds Tochter Anna Freud standen. Schwerpunkt beider Analytikerinnen war die Kinderpsychoanalyse.
Seit 1920 gab es in London erste kinderanalytische Ansätze von Nina Searl und Mary Chadwick. Auf die kinderanalytischen Konzeptionen Melanie Kleins und die von ihr entwickelte Technik der Spielanalyse wurde Alix Strachey während ihrer Ausbildung in Berlin aufmerksam und veranlasste, dass Klein 1925 und 1926 auf Einladung Jones' eine Reihe von Vorträgen in London hielt. Melanie Klein übersiedelte 1926 nach London, um für die nächsten Jahrzehnte die Entwicklung der englischen Psychoanalyse maßgeblich zu beeinflussen.
Es bildete sich eine kleinianische Schule innerhalb der BPAS, der sich die Mehrzahl ihrer Mitglieder anschloss. Besonders enge Mitarbeiterinnen Melanie Kleins waren Joan Riviere und Susan Isaacs; Ernest Jones unterstützte ihre Auffassungen ebenso wie John Rickman und später Paula Heimann, Hanna Segal, Herbert Rosenfeld, Clifford W. Scott, Donald W. Winnicott und Wilfred Bion. Auch die Arbeiten von Sylvia Payne, Ella Sharpe und Fairbairn waren von Kleinschen Ideen beeinflusst. Es gab aber auch eine antikleinianische Opposition, die anfangs nur aus Barbara Low, Edward Glover und Melanie Kleins Tochter Melitta Schmideberg bestand.
Seit Mitte der 1930er Jahre erfuhr die britische Psychoanalyse einen Zustrom deutscher und österreichischer AnalytikerInnen, die vor dem Nationalsozialismus nach England flohen und in der BPAS Aufnahme fanden, unter ihnen Paula Heimann, Barbara Lantos, Kate Friedländer sowie Willi und Hedwig Hoffer. 1938 kamen auch Sigmund Freud und Anna Freud nach London, die mit Hilfe von Ernest Jones und Marie Bonaparte in letzter Minute aus dem an das Deutsche Reich angeschlossene Österreich entkommen konnten.
Der schwerkranke Gründer der Psychoanalyse starb ein Jahr später, und seine Tochter Anna Freud betrachtete sich als die Garantin seines Erbes, das es gegen die KleinianerInnen zu verteidigen galt. Die Gruppe von EmigrantInnen, die sich um Anna Freud sammelten, bestehend aus Dorothy Burlingham, S. H. Foulkes (Siegmund Heinrich Fuchs), Barbara Lantos, Kate Friedländer, Ilse Hellman und dem Ehepaar Hoffer, verstärkte als sog. Wiener Gruppe die Opposition gegen die Kleinschen Auffassungen innerhalb der BPAS.
Die Differenzen zwischen den Ansätzen Anna Freuds und Melanie Kleins betrafen vor allem die Ursprünge des Über-Ichs und seine Beziehung zum Ödipuskomplex, die Rolle des Todestriebs und die Funktion der Symboldeutungen. Anna Freud vertrat eine klassisch freudianische und pädagogisch ausgerichtete Kinderanalyse, mit ihrer Akzentuierung des Ichs und seiner Abwehrmechanismen stand sie der Ich-Psychologie nahe. Melanie Klein und ihre Anhängerinnen richteten ihre Aufmerksamkeit auf die archaische Mutterbeziehung und die Analyse früher Objektbeziehungen. Die Kleinianer warfen Anna Freud und ihren Anhängern vor, die innerpsychische Realität der Phantasmen zugunsten der äußeren Realität zu vernachlässigen.
Um die vergiftete Atmosphäre zu versachlichen und einer Spaltung zuvorzukommen, beschloss man während des Zweiten Weltkriegs, die unterschiedlichen theoretischen Standpunkte im Rahmen einer Reihe von wissenschaftlichen Diskussionen zu erörtern, den sog. Controversial Discussions. Die elf Sitzungen fanden 1943 und 1944 unter der Leitung von Edward Glover, Marjorie Brierley und James Strachey statt und führten schließlich 1946 zur offiziellen Etablierung von drei Strömungen innerhalb der BPAS: Kleinianer (A Group), Annafreudianer (B Group bzw. Freudian Group) und die - von der A-Gruppe abgespaltenen - Unabhängigen (Middle Group). KandidatInnen mussten sich für die Dauer ihrer Ausbildung für eine der Gruppierungen entscheiden.
In der zahlenmäßig größten Gruppe der Unabhängigen/Independents fanden sich so unterschiedliche AnalytikerInnen wieder wie Ella Sharpe, Sylvia Payne, Marjorie Brierley, William Gillespie, John Bowlby, Fairbairn, Rickman, Strachey, Michael und Enid Balint, Donald und Clare Winnicott und Masud Khan. Edward Glover, für den nur ein Ausschluss der Kleinianer in Frage kam, verließ 1944 die BPAS. Im gleichen Jahr endete die Präsidentschaft von Ernest Jones, der einige Jahre später mit seiner Biografie über Sigmund Freud die Freud-Historiografie begründete. Als seine Nachfolgerin wurde Sylvia Payne in das Amt der Präsidentin der BPAS gewählt, das von da an nur noch für jeweils drei Jahre besetzt wurde.
Melanie Klein zog sich nach Kriegsende weitgehend aus der BPAS zurück und initiierte 1955 die Gründung des Melanie Klein Trusts zur Förderung und Verbreitung ihrer Lehre. Die bedeutendsten TheoretikerInnen der Klein-Schule nach dem Krieg waren Hanna Segal mit ihren Arbeiten zur psychoanalytischen Ästhetik und der Psychiater Wilfred Bion, der die Kleinsche Konzeption auf die Gruppenarbeit ausdehnte.
Die Ausbildung in der B-Gruppe findet bis heute nicht wie die der Kleinianer und der Unabhängigen am Lehrinstitut der BPAS statt, sondern an dem von Anna Freud 1947 bzw. 1952 gegründeten Hampstead Child Therapy Course and Clinic - seit 1984 Anna Freud Centre (AFC) -, dessen Leiterin sie bis bis zu ihrem Tod 1982 war. Neben den Beiträgen Anna Freuds stammten die wichtigsten Anstöße zur theoretischen Weiterentwicklung von Joseph Sandler, der bis 1992 Professor für Psychoanalyse am Freud Memorial Chair des University College war. 2003 wurde der kinderpsychoanalytische Ausbildungsgang geschlossen, Schwerpunkt des AFC unter der Leitung von Peter Fonagy und Mary Target wurde die Erforschung und Vermittlung der Mentalisierungsbasierten Psychotherapie.
Aus der Gruppe der Unabhängigen wurden vor allem Winnicott durch seine Konzepte des wahren und des falschen Selbst und der good-enough-mother, Michael Balint mit der Weiterentwicklung der Case-Work-Technik zu den Balint-Gruppen und Ronald D. Laing als Mitbegründer der Antipsychiatrie international bekannt.
Nachdem die BPAS in den 1950er Jahren noch von den Spannungen zwischen den Gruppen geprägt wurde, gab es nach Melanie Kleins Tod im Jahr 1960 größere Anstrengungen für eine bessere Zusammenarbeit, so dass sich in den 1980er Jahren eine Integration der unterschiedlichen Ansätze zunehmend durchsetzte. Seit 1974 gab die BPAS zusätzlich zum IJP die Zeitschrift International Review of Psycho-Analysis heraus, die den Anwendungen der Psychoanalyse gewidmet war und 1992 in der IJP aufging.
Im Jahr 2000 gründete eine Gruppe psychoanalytischer Psychotherapeut:innen die British Psychoanalytic Association (BPA), die 2006 Provisional Society und 2010 Vollmitglied der IPA wurde. Gründungsmitglieder waren Daniel Twomey, Sharon Raeburn und Helen Alfille. Die beiden psychoanalytischen Fachgesellschaften BPAS und BPA streben seit 2020 eine gemeinsame IPA-Ausbildung zur Kinderanalyse an.
Die 1988 in Nordirland unter der Führung von Tom Freeman gebildete Northern Ireland Association for the Study of Psychoanalysis (NIASP) erhielt 2018 den Status als Study Group der IPA und nannte sich 2019 um in Northern Ireland Psychoanalytic Society.