Die Kinderpsychiaterin Anne-Marie Auestad war eine zentrale Figur für die Etablierung und Entwicklung der psychoanalytischen Kindertherapie in Norwegen. Sie wurde in Oslo als Tochter des Unternehmers Thorvald Landmark Moe geboren. Ihre Mutter Marie Cappelen Nicolaysen war eine Schwester von Nic Waal. Ihr Bruder Einar Moe war später Psychologe am Nic Waals Institutt. In den 1960er Jahren heiratete Anne-Marie Moe Ingvald Thorbjørn Auestad (1922-2005), von dem ihre beiden Töchter Mariann Sabina und Lene stammen.
1979 wurde sie als Psychoanalytikerin zugelassen und war Lehranalytikerin und Supervisorin der Norsk Psykoanalytisk Forening (NPF). 1980 richtete Anne-Marie Auestad gemeinsam mit Kolleg:innen in der NPF einen Ausbildungsgang für Kinderanalytiker:innen ein. Von 1964 bis 1992 war sie Direktorin des Mentalhygienisk Rådgivningskontor, einer kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz in Oslo (heute im Diakonhjemmet Sykehus), deren psychotherapeutische Arbeit sich unter ihrer Leitung am psychoanalytischen Objektbeziehungsansatz orientierte. Ein zentraler Begriff war für sie das emotionale Lernen, bei dem berufliches Wissen und persönliche Erfahrung gleichermaßen wichtig sind. Als erste in Norwegen führte sie die psychoanalytische Säuglingsbeobachtung nach Esther Bick ein, wobei die Emotionen des Beobachters das Mittel bilden, mit dem Unbewussten des Kindes in Beziehung zu treten.
Mit dem von ihr 1971 herausgegebenen Buch Når barn må på sykehus [Wenn Kinder ins Krankenhaus müssen] trug Anne-Marie Auestad maßgeblich dazu bei, dass sich die Situation der betroffenen Kinder und ihrer Familien entscheidend verbesserte. Sie war auch die treibende Kraft bei der Gründung der Norsk forening for psykoanalytisk psykoterapi med barn og ungdom [Norwegian Association for Psychoanalytic Psychotherapy of Children and Adolescents] im Jahr 1991.
In den letzten zehn Jahren ihres Lebens arbeitete Anne-Marie Auestad als Psychoanalytikerin in eigener Praxis. (Artikelanfang)
Die aus Ungarn stammende schwedische Psychoanalytikerin Alice "Lici" Breuer wurde in Szombathely geboren und wuchs in einer jüdischen Familie in Körmend auf. Sie war die jüngste Tochter des Eisenwarenhändlers Sándor Breuer und seiner Frau Cecilia geb. Kupferstein. Alice Breuer studierte Medizin in Budapest und war 1943 Gasthörerin am Department für Pathologie des Jewish General Hospital. Hier lernte sie den in Budapest geborenen späteren Neuropsychiater Erwin Koranyi (1924-2012) kennen, den sie 1944 heiratete.
Die deutsche Besetzung 1944 und der Terror der Pfeilkreuzler machte weiteres Studieren unmöglich. Trotz schwedischer Schutzpässe des Diplomaten Raoul Wallenberg wurden Alice Koranyi und ihr Mann Anfang Januar 1945 von Pfeilkreuzlern verhaftet und zusammen mit anderen an das Donauufer zur Erschießung getrieben. In letzter Minute bewahrte Wallenbergs mutige Rettungsaktion sie vor dem sicheren Tod.
Nach dem Sieg der Roten Armee setzte Alice Koranyi ihr Medizinstudium zunächst in Szeged und dann in Budapest fort, emigrierte jedoch 1949 aus dem stalinistischen Ungarn und graduierte 1950 in Innsbruck. Sie trennte sich von Erwin Koranyi und heiratete ihren jüdisch-rumänischen Kommilitonen Laszlo „Laci“ Revesz (1926-2000), später Professor für Tumorbiologie. Sie machte ein Praktikum am Max Planck Institut in Köln und folgte Revesz 1952 nach Schweden. Auch diese Ehe wurde wieder geschieden.
Alice Breuer spezialisierte sich in Schweden als Psychiaterin und absolvierte eine psychoanalytische Ausbildung. Sie wurde Mitglied der Svenska Psykoanalytiska Föreningen, wo sie verschiedene Positionen innehatte und sich besonders für Reformen in der Ausbildung einsetzte. Sie starb im Alter von 90 Jahren in Stockholm. (Artikelanfang)
Die norwegische Psychoanalytikerin Astri Brun wurde in Kristiania (später Oslo) geboren. Sie lebte ab 1928 in Berlin, studierte dort Psychologie und schloss ihr Studium an der Universität Oslo mit dem MA ab. Von 1931 bis 1932 machte sie eine Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut, ihr Lehranalytiker war Werner Kemper. Später unterzog sie sich noch einer Jungianischen Analyse. Seit 1925 war sie mit dem deutschen Maler Theo Ortner (1899-1966) verheiratet.
Astri Ortner war von 1933 bis 1938 Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG). Nach deren Auflösung gehörte sie zur "Arbeitsgruppe A", den Freudianern am gleichgeschalteten Deutschen Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie ("Göring-Institut"). Sie referierte dort 1939 über einen "Fall von Zwangsneurose", 1940 über die "Behandlung eines psychosenahen Jungen". 1937 promovierte sie an der Universität Greifswald über tachistoskopisches Erkennen als Nachweis von Retentionsstörungen. In dieser Untersuchung zur Wahrnehmungspsychologie orientierte sie sich an den gestaltpsychologischen Arbeiten von Wolfgang Köhler und Hedwig von Restorff.
Nach Kriegsende zählte Astri Ortner zu den Mitgliedern der 1945 wieder gegründeten DPG. Von Theo Ortner, der sich während der NS-Zeit einen unrühmlichen Namen als "Kriegsmaler der Organisation Todt" machte, ließ sie sich scheiden. Er kam nach 1945 als Professor für Wandmalerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg zu Ehren.
Astri Brun kehrte 1947 nach Norwegen zurück und praktizierte als Psychoanalytikerin in Oslo. Sie wurde Mitglied der von Hjørdis Simonsen und anderen wiederbelebten Dansk-Norsk Psykoanalytiska Forening und beteiligte sich in den 1950er Jahren am Aufbau der Norsk Psykoanalytisk Forening (NPF). Seit 1964 war sie Lehranalytikerin der NPF, die 1975 Zweiggesellschaft der IPA wurde. (Artikelanfang)
Magli Elster war in Norwegen weniger als Psychoanalytikerin denn als Lyrikerin und Literaturkritikerin bekannt. Sie wurde in Kristiania (seit 1924: Oslo) geboren als älteste Tochter der Dichterin und Dramatikerin Aslaug Vaa. Ihr Vater, der Philologe und Psychoanalytiker Ola Raknes, beteiligte sich 1931 an der Gründung der skandinavischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe und war ein Freund und Mitarbeiter von Wilhelm Reich.
Ihre psychoanalytische Ausbildung erhielt Magli Raknes zwischen 1934 und 1937, zunächst in Oslo und dann in Prag. Ihr Lehranalytiker war Otto Fenichel, der 1933 von Berlin nach Oslo und 1935 nach Prag emigrierte. Anschließend wurde sie wie ihr Vater Mitglied der Dänisch-Norwegischen Psychoanalytischen Vereinigung (Dansk-Norsk Psykoanalytiska Forening) und praktizierte von 1937 bis 1943 als Psychoanalytikerin in Oslo.
1938 heiratete sie den Journalisten Torof Elster (1911-2006), den späteren Generaldirektor des Norwegischen Staatsrundfunks NRK (Norsk rikskringkasting). 1940 wurde ihr Sohn Jon Elster geboren, der später als Philosoph bekannt wurde.
Mitte der 1940er Jahre gab Magli Elster ihre psychoanalytische Tätigkeit auf und trat in die Fußstapfen ihrer Mutter. Ihr erster Gedichtband Trikken går i engen erschien 1952, eine Reihe weiterer Lyriksammlungen folgte. Von 1947 bis 1985 war sie als Literaturkritikerin beim Arbeiderbladet beschäftigt und in den 1960er Jahren die erste weibliche Vorsitzende der norwegischen Literaturkritikervereinigung. 1969 beteiligte sie sich an der Gründung der Association Internationale des Critiques Littéraires. Gemeinsam mit ihrem Mann erhielt sie 1986 den Fritt Ord Award. (Artikelanfang)
Die Psychologin und Psychoanalytikerin Emmy Gut wurde in Liebauthal (Tschechien) als jüngste Tochter einer jüdischen Familie geboren. Ihr Vater Walter Stross war Direktor der Libauthaler Textilfabrik. Ihre Mutter, die Schriftstellerin Marta Karlweis, heiratete 1926 in zweiter Ehe den Schriftsteller Jakob Wassermann und war später als jungianische Psychotherapeutin in Kanada tätig.
Emmy Stross heiratete 1928 auf Betreiben ihrer Mutter den deutsch-jüdischen Schriftsteller und späteren Psychotherapeuten Hans Aufricht-Ruda (1899-1970), mit dem sie nach der Machtergreifung Hitlers 1933 nach Schweden emigrierte. Hier war sie Designerin und Direktorin der Sveriges Förenade Trikåfabriker in Borås, bis sie und ihr Mann 1939 auswanderten und über Umwege 1940 in die Vereinigten Staaten gelangten. Ihre Ehe wurde dort geschieden.
In den USA ließ sie sich zur Sozialarbeiterin ausbilden, studierte Psychologie und machte in New York eine psychoanalytische Ausbildung. Anschließend arbeitete sie dort bis Anfang der 1960er Jahre als Psychoanalytikerin und war Mitglied der National Psychological Association for Psychoanalysis. Sie war mit dem Autor Frederick P. Hellin verheiratet, bevor sie 1963 Heinrich (Henry) Gut (1906-1969) heiratete. Der aus Frankfurt stammende Manager war ein langjähriger, jetzt verwitweter Freund von ihr. Sie zog zu ihm nach Schweden, wo sie über zwanzig Jahre lang als Psychoanalytikerin in Stockholm praktizierte.
Beeinflusst war Emmy Gut vor allem durch John Bowlby, den Begründer der Bindungstheorie, bei dem sie wegen ihrer Depression nach dem Tod von Heinrich Gut Anfang der 1970er Jahre eine Analyse begann. Mit dem Thema Depression setzte sie sich auch in ihren Publikationen auseinander. So erläuterte sie 1989 in ihrem Buch Productive and Unproductive Depression anhand von klinischen, literarischen und biografischen Beispielen ihre These von der gesunden Depression als vitale Anpassungsreaktion auf problematische Lebensumstände. Mit ihrer Unterscheidung zwischen produktiven und unproduktiven Depressionen machte sie sich einen Namen in der internationalen Fachöffentlichkeit. (Artikelanfang)
Die finnische Psychoanalytikerin Vilja Hägglund wurde in Tampere geboren und erhielt ihre psychoanalytische Ausbildung in Helsinki. 1973 wurde sie Mitglied der International Psychoanalytical Association und 1979 Lehranalytikerin der finnischen psychoanalytischen Gesellschaft Suomen psykoanalyyttinen yhdistys (SPY). In den 1970er Jahren zog sie von Helsinki in das nordfinnische Oulo nahe dem Polarkreis. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem finnischen Psychoanalytiker Tor-Björn Hägglund (1928-2004), und der SPY gründete sie 1983 in Oulu das Psychotherapie-Zentrum Monasteri und bildete dort mehrere Generationen von Psychoanalytiker:innen und Psychotherapeut:innen aus.
Vilja Hägglund, selbst Mutter von acht Kindern - ihre 2009 verstorbene Tochter Christina Hägglund-Nikkanen war ebenfalls Psychoanalytikerin -, hat sich in ihren großenteils gemeinsam mit Tor-Björn Hägglund verfassten Publikationen vor allem mit weiblicher Sexualität, Mutterschaft und dem weiblichen sexuellen Innenraum beschäftigt. Wie Judith Kestenberg geht sie davon aus, dass bereits in einem frühen Stadium der psychosexuellen Entwicklung die Vorstellung eines weiblichen genitalen Innenraums besteht. Dieser werde vom Kind in seiner Phantasie mit mütterlicher Fürsorge, Triebbefriedigung und kreativer Erfahrung assoziiert und bilde einen Übergangsraum im Sinne Donald W. Winnicotts. Im positiven Fall komme es zur Identifikation mit der Mutter als einer Person, die sich und anderen Triebbefriedigungen gewährt, bei Frustration jedoch zu Neid und Aggression auf die Mutter.
Weitere Forschungsthemen von Vilja Hägglund waren neben Entwicklungsfragen auch die finnische Mythologie und Volksmärchen. Sie starb im Alter von 85 Jahren in Oulu. (Artikelanfang)
Die dänische Psychoanalytikerin Margarete (auch Margareta) Bjerg Hansen wurde in Wien geboren, wo sie nach einer Ausbildung zur Lehrerin für Design an einer Frauengewerbeschule unterrichtete. Ab 1946 studierte Margarete Kremenak Psychologie an der Universität Wien und promovierte 1950 in diesem Fach. Gleichzeitig begann sie 1946 eine therapeutische Analyse bei Thea Genner-Erdheim, die in eine Lehranalyse umgewandelt wurde. 1950 wurde sie als Ausbildungskandidatin der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV) zugelassen.
1953 heiratete Margarete Kremenak den dänischen Psychiater und Psychoanalytiker Erik Bjerg Hansen (1917-1971) und zog mit ihm nach Dänemark. Ihr Mann hatte seine psychoanalytische Ausbildung ebenfalls in Wien erhalten und war seit 1952 Mitglied der WPV. In Kopenhagen schloss sie sich der dänischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe an, die 1953 von Thorkil Vanggaard und Erik Bjerg Hansen ins Leben gerufen worden war. 1956 referierte sie dort über einen Patienten mit Zwangsstörungen ("En tvangsneurotisk patient").
Sie beteiligte sich wie ihr Mann am Aufbau der dänischen psychoanalytischen Vereinigung. Die Dansk Psykoanalytisk Selskab wurde 1957 als Gesellschaft der IPV anerkannt. Margarete Hansen-Kremenak wurde 1958 nach der Lesung ihres Vortrags "Über Sublimierung" außerordentliches Mitglied der WPV. Seit 1984 war sie Lehranalytikerin der Dansk Psykoanalytisk Selskab und gehörte dort viele Jahre dem Ausbildungsausschuss an. Außerdem arbeitete sie von 1973 bis 1986 als Psychologin in der Abteilung für Kinderpsychiatrie im Bispebjerg Hospital in Kopenhagen. (Artikelanfang)
Nina Hasvoll (auch Hasvold) wurde in St. Petersburg geboren. Wegen der Russischen Revolution emigrierte ihre Familie 1918 nach Deutschland und ließ sich in Berlin nieder. Nina Hackel besuchte das Sozialpädagogische Seminar der Vereins Jugendheim Charlottenburg und absolvierte von 1931 bis 1936 eine Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut. Sie ging zu Adelheid Fuchs-Kamp in die Analyse und nahm wie Nic Waal an dem von Otto Fenichel und Harald Schultz-Hencke geleiteten "Kinderseminar" teil.
1936 emigrierte sie nach Norwegen, wo sie in Oslo dem Kreis um Wilhelm Reich angehörte und bei Nic Waal eine Charakteranalyse-Ausbildung machte. Durch eine Pro-Forma-Heirat mit dem sozialistischen Journalisten Bertold Hasvoll erhielt sie das Aufenthaltsrecht für Norwegen; die Ehe wurde 1943 wieder geschieden. 1938 übernahm Nina Hasvoll die Leitung eines von der jüdischen Gemeinde in Oslo eingerichteten Kinderheims, das jüdische Kinder aus Österreich und der Tschechoslowakei aufgenommen hatte. Als nach der Besetzung Norwegens die organisierte Verfolgung der Juden begann, floh sie im November 1942 mit 14 Kindern über die Grenze nach Schweden, unterstützt u. a. von Nic Waal und Stefi Pedersen. Für diese Rettungsaktion wurden Nina Hasvoll und ihre Helfer:innen 2006 von Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" geehrt.
Nach Kriegesende zog sie mit ihrem Ehemann, dem aus Deutschland emigrierten Peter Meyer, den sie in Schweden kennengelernt hatte, nach Dänemark. Sie wurde 1951 als außerordentliches Mitglied in die Dansk-Norsk Psykoanalytiska Forening aufgenommen und praktizierte als Psychoanalytikerin in Kopenhagen. (Artikelanfang)
Die norwegische Psychiaterin und Psychoanalytikerin Tove Marie Wokter Helmers wurde in Borge, Østfold, geboren. Sie arbeitete als Lehrerin in Reine auf den Lofoten, bevor sie ein Medizinstudium begann und 1965 abschloss. Anschließend war sie zwei Jahre als Ärztin in Fredrikstad tätig. 1969 wechselte sie an die psychiatrische Klinik Dikemark Hospital in Asker, um sich als Fachärztin für Psychiatrie zu spezialisieren. Im Dikemark Hospital war sie elf Jahre lang tätig und führte während dieser Zeit Studien zur Psychogerontologie durch.
Von 1982 an arbeitete sie am Nic Waals Institutt für Kinder-, Jugendlichen- und Familienpsychiatrie in Oslo, bis sie diese Tätigkeit Ende der 1990er Jahre wegen ihrer Krebserkrankung aufgeben musste. Während dieser Zeit machte sie eine psychoanalytische Ausbildung, die sie 1989 abschloss. Sie wurde Mitglied der Norsk Psykoanalytisk Forening, wo sie im Mai 1989 zum Thema „About aspects of resistance and some main forms of resistance in a psychoanalysis" referierte. In der Norwegischen Vereinigung nahm sie als Ausschussmitglied Bildungsaufgaben wahr.
Tove Wokter Helmers war mit dem norwegischen Psychoanalytiker Erik Helmers (1938-1995) verheiratet, aus ihrer Ehe gingen ihr Sohn Håkon und ihre Tochter Gunnel hervor. (Artikelanfang)
Die in Finnland geborene Leena-Maija Jokipaltio, Tochter des Berufsoffiziers Pekka Jokipaltio und seiner Frau Elna Maria Spolander, war die erste regulär ausgebildete Kinder- und Jugendpsychoanalytikerin in Skandinavien. Sie schloss 1955 ihr Psychologiestudium an der Universität Helsinki ab und ging 1957 nach Zürich, wo sie ihre psychoanalytische Ausbildung absolvierte. 1966 wurde sie außerordentliches Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse. Anschließend kehrte sie nach Helsinki zurück und wurde Mitglied und Lehr- und Kontrollanalytikerin der 1967 gegründeten Finnischen Psychoanalytischen Gesellschaft, Suomen Psykoanalyyttinen Yhdistys (SPY).
Seit Mitte der 1970er Jahre war Leena-Maija Jokipaltio in der SPY für die Ausbildung in Kinder- und Jugendpsychotherapie zuständig. Sie gehörte 1976 zu den Gründer:innen der Suomen lasten- ja nuorisopsykoterapiayhdistys [Finnische Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychotherapie] und etablierte 1978 in der SPY das erste reguläre Ausbildungsprogramm für Kinder- und Jugendpsychoanalyse in Skandinavien. 1985 gab sie zusammen mit Kyllikki Lyytikäinen und Hilkka Valtonen das erste finnische Lehrbuch zur Kinderpsychotherapie Lasten psykoterapia heraus. (Artikelanfang)
Die finnische Psychoanalytikerin Maija-Liisa Laakso wurde als Tochter eines Farmers in Nordkarelien geboren. Sie studierte Psychologie an der Universität Helsinki und arbeitete anschließend als Psychologin in verschiedenen psychiatrischen Kliniken in Finnland. Nachdem sie eine feste Anstellung im Hesperia-Krankenhaus (Psychiatry Centre) in Helsinki erhalten hatte, absolvierte sie eine psychoanalytische Ausbildung. 1977 wurde sie Mitglied und 1995 Lehranalytikerin der Suomen Psykoanalyytinen Yhdistys (SPY). 1992 war sie Vizepräsidentin der SPY.
Maija-Liisa Laakso arbeitete ab 1975 als Psychotherapeutin in freier Praxis zunächst in Helsinki und dann in Jyväskylä. Einige Jahre pendelte sie zwischen den beiden Städten, bis sie sich 1992 in Jyväskylä niederließ. Ihr Schwerpunkt war die Jugendlichenpsychotherapie, seit 1986 gehörte sie auch dem Lehrkörper der Finnish Adolescent Psychotherapy Foundation [Nuorisopsykoterapia-säätiö] an. Bis Ende 2010 war sie für die Supervision der jugendpsychiatrischen Polikliniken in Mittelfinnland verantwortlich. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychiaterin und Psychoanalytikerin Esther Lamm wurde in Stockholm geboren als Tochter des schwedisch-jüdischen Literaturhistorikers Martin Lamm und seiner Frau Greta geb. Wawrinsky. Sie studierte in den 1930er Jahren am Karolinska-Institut Medizin, spezialisierte sich als Psychiaterin und promovierte 1945. 1936 heiratete sie den Kinderpsychiater Gustav Jonsson (1907-1994), der ein Anhänger Wilhelm Reichs war und ein früher Befürworter der antiautoritären Erziehung. Beide gehörten der Vereinigung sozialistischer Ärzte an und setzten sich für jüdische Flüchtlinge ein. Ihre Kinder, der 1937 geborene Staffan und seine um ein Jahr jüngere Schwester Annika, wuchsen im Stockholmer "Kollektivhaus", der ersten Wohngemeinschaft Europas, auf. Die Ehe mit Jonsson wurde 1943 geschieden. Von ihrem zweiten Mann, dem Ingenieur Malte Rudolf Holmdahl (1912-1986), stammte ihr Sohn Martin.
Parallel zu ihrer Ausbildung war Esther Lamm als Vertretung in der psychiatrischen Abteilung des Zentralgefängnisses Långholmen tätig. Nach Kriegsende gehörte sie zu den Ärzten, die sich in der zu einem Notfallkrankenhaus umgewandelten Sigtunastiftelsen um Überlebende aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis kümmerten. Ihre Aufzeichnungen über diese Arbeit vor allem mit Frauen dienten ihrem Sohn Staffan Lamm als Grundlage für seinen 1999 gedrehten Kurzfilm Sara.
In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre arbeitete Esther Lamm als Kinderpsychiaterin und absolvierte gleichzeitig eine psychoanalytische Ausbildung. Ihre Lehranalyse machte sie bei dem niederländischen Psychoanalytiker René de Monchy, der während des Zweiten Weltkriegs nach Schweden emigriert war. 1950 wurde sie Mitglied, dann Lehranalytikerin und Supervisorin der Svenska Psykoanalytiska Föreningen.
Esther Lamm praktizierte bis zu ihrem Tod als niedergelassene Psychoanalytikerin in Stockholm. Sie arbeitete außerdem mit der psychiatrischen Kinder- und Jugendhilfe (PBU), der Behörde für psychische Gesundheit (Mentalvårdsbyrån) und mit den psychiatrischen Kliniken der Stockholmer Krankenhäuser zusammen. Sie war als Kinderanalytikerin, Ratgeberin und Vortragsreisende in der schwedischen Öffentlichkeit bekannt. Ihr psychoanalytischer Ansatz orientierte sich vor allem an der englischen Klein-Schule. Durch ihre Liebe zu Gedichten und ihr Interesse für Träume, die sie aufzeichnete und sammelte, besaß sie einen besonderen Zugang zum Verständnis psychotischer Welten. (Artikelanfang)
Die in Dänemark geborene Psychoanalytikerin Lis Lind studierte in Kopenhagen Medizin und schloss 1968 mit dem MD ab. Sie ging dann nach Stockholm, wo sie sich als Fachärztin für Psychiatrie spezialisierte und zwischen 1974 und 1980 ihre psychoanalytische Ausbildung absolvierte. 1980 wurde sie Mitglied und 1985 Lehranalytikerin der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF). Von 1989 bis 1992 war sie Herausgeberin der Scandinavian Psychoanalytic Review.
Wie ihr Mann, der schwedische Psychoanalytiker Bo Larsson (1937-2015), war sie von Carl Lesches metawissenschaftlicher Betrachtung der Psychoanalyse beeinflusst. Ihre wichtigste Publikation ist Søren Kierkegaard själv, eine Psychobiografie Kierkegaards, in der sie als Quelle nicht dessen philosophisches Werk verwendete, sondern seine nachgelassenen Tagebücher. In ihrer Analyse führt Lis Lind Kierkegaards Wunsch, sich hinter der Schrift zu verbergen, auf unterdrückte Homosexualität und masochistische weibliche Identifizierung zurück.
Lis Lind praktizierte seit den 1980er Jahren als niedergelassene Psychoanalytikerin in Stockholm, bis sie 2004 in den Ruhestand ging und mit ihrem Mann nach Helsingör zog. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychoanalytikerin Karin Mangs wurde als jüngste Tochter des Pastors August Liljenberg in Kristinehamn geboren. 1926 heiratete sie den aus Finnland stammenden Evangelisten und Prediger Frank Mangs (1897-1994), mit dem sie drei Kinder hatte: Runar, Margareta und Christer (Abb.). Die Ehe wurde Ende der 1940er Jahre geschieden. Noch während ihrer Ehe hatte Karin Mangs Barn i vardagslag verfasst, ein populäres Buch über Familie und Kindererziehung.
Karin Mangs zog nach der Scheidung nach Stockholm und machte dort eine psychoanalytische Ausbildung. Seit Mitte der 1950er Jahre war sie Mitglied der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF) und praktizierte als niedergelassene Psychoanalytikerin in Stockholm. Sie wurde Lehranalytikerin und Supervisorin der SPAF und trug als Dozentin und Ausbilderin im praktisch-klinischen Bereich auch außerhalb der psychoanalytischen Vereinigung zur Verbreitung psychoanalytischer Erkenntnisse bei. Zusammen mit Barbro Martell veröffentlichte sie 1974 0 till 20 år i psykoanalytiskt perspektiv, eine Pionierarbeit zur psychoanalytischen Entwicklungspsychologie, die als schwedisches Standardwerk auf diesem Gebiet galt. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychoanalytikerin Barbro Martell wurde als Ellen Barbro Maria Dahlgren geboren, Tochter des Biologen und Botanikprofessors Karl Vilhelm Ossian Dahlgren und seiner Frau Greta Maria geb. Estelle. Sie war mit Olle Martell (1917-1987) verheiratet, aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor: Lars Filip (*1960) und Anna Sofia (*1964).
Barbro Dahlgren-Martell studierte Psychologie in Stockholm und arbeitete von 1950 bis 1952 mit dem Kinderpsychiater Gösta Harding zusammen, der ab 1954 Vorsitzender der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF) war. In der von Harding geleiteten Ericastiftelsen, einer psychotherapeutischen Klinik für Kinder und Jugendliche in Stockholm, untersuchte sie die Anwendung der Sandkasten-Technik (nach Margaret Lowenfeld) als diagnostisches Instrument. Der Sandlådetestet [Sandkastentest] war auch das Thema ihrer 1958 an der Universität Stockholm verfassten Lizenziatsarbeit.
1962 wurde Barbro Dahlgren-Martell außerordentliches Mitglied der SPAF. Mit Johan Norman und Marianne Lerner gehörte sie zu den ersten Mitgliedern einer kinderpsychoanalytischen Gruppe in Stockholm. 1974 schrieb sie zusammen mit Karin Mangs ein bahnbrechendes Buch zur psychoanalytischen Entwicklungspsychologie mit dem Titel 0-20 år enligt psykoanalytisk teori.
Barbro Martell engagiert sich in der Umwelt- und Klimaschutzbewegung und gehört der schwedischen Global Challenges Foundation an. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychiaterin und Psychoanalytikerin Iréne Margareta Matthis Göthe wurde in Stockholm als Tochter von Gustav Svensson und Margareta Göthe geboren. 1960 heiratete sie den Arzt Sköld Peter Matthis (1937-2021), der Mitgründer der schwedischen vereinigten FNL-Gruppen war und als Schwedens erster Vietnam-Demonstrant bekannt wurde. Ihre Ehe wurde 1962 wieder geschieden. Danach war sie ein Jahr mit Ove Strand verheiratet und von 1966 bis 1983 mit dem Anthropologen Tomas Gerholm (1942-1995). 1966 wurde ihre Tochter Moa Matthis geboren.
Iréne Matthis studierte von 1961 bis 1969 Medizin und spezialisierte sich anschließend als Fachärztin für Psychiatrie. Während ihres Studiums war sie ein führendes Mitglied der sozialistischen Studentenorganisation "Clarté" und zählte 1968 zu den Gründerinnen der feministischen "Grupp 8". Von 1970 bis 1976 arbeitete sie in der Psychiatrischen Klinik Långbro in Stockholm, seit 1972 praktiziert sie als niedergelassene Psychoanalytikerin.
Iréne Matthis ist Mitglied der Svenska psykoanalytiska föreningen, seit 1982 Lehranalytikerin und seit 1987 Supervisorin. 1997 promovierte sie an der Universität Umeå mit einer Arbeit zur Hysterie, Den tänkande kroppen [Der denkende Körper], in der sie neurowissenschaftliche und psychoanalytische Ansätze kombinierte. Sie gründete 2000 mit Mark Solms und anderen die International Neuropsychoanalysis Society und war von 1999 bis 2008 Herausgeberin der Zeitschrift Neuropsychoanalysis. Iréne Matthis lehrte Psychoanalyse und Klinische Neurowissenschaften an der Universität Umeå und ist Mitglied des IPA Committee of Women and Psychoanalysis (COWAP).
Schwerpunkte ihrer Veröffentlichungen bilden Fragen zur Weiblichkeit, kulturelle und linguistische Themen und der neuropsychoanalytische Ansatz. Sie hat Vertreter:innen der französischen Psychoanalyse in Schweden eingeführt und übersetzt, wie Joyce McDougall, Piera Aulagnier und Jacques Lacan. (Artikelanfang)
Die norwegische Psychoanalytikerin Marie Nævestad wurde als Marie Birgitte Dahl, älteste Tochter von Otto und Nelly Dahl, in Frederikstad in Norwegen geboren. Nach einem Kunststudium in Oslo und Berlin arbeitete sie zunächst als Werbegrafikerin. Mitte der 1930er Jahre studierte sie dann Medizin in Kopenhagen und heiratete 1937 den dänischen Journalisten Gunnar Leistikow (1903-1960). Beide gehörten 1933 zum Kreis um den nach Kopenhagen emigrierten Wilhelm Reich und waren bis 1938 Mitarbeiter der Sexpol-Zeitschrift Sex og samfund. Marie (Maja) Dahl machte ihre erste Analyse bei dem dänischen Arzt und Reich-Schüler Tage Philipson. Sie und ihr Mann gingen wie Reich nach Oslo, flohen aber nach der Besetzung Norwegens durch die Deutschen 1940 nach Schweden.
Nach dem Krieg schloss Marie Dahl-Leistikow 1947 ihre Medizinstudium ab. Sie ließ sich scheiden und heiratete den norwegischen Arzt Ragnar Nævestad (1906-1971). Aus dieser Ehe ging ihre Tochter Kjersti hervor. Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitete Marie Nævestad fünfzehn Jahre lang in der psychiatrischen Abteilung für Frauen am Universitätskrankenhaus Ullevål in Oslo, wo sie 1959 mit Herluf Thomstad die erste therapeutische Gemeinschaft der norwegischen Psychiatrie gründete. Sie absolvierte eine weitere, „klassische“ Analyse bei Harald Schjelderup und wurde Mitglied der Norsk Psykoanalytisk Forening. In ihrer Arbeit orientierte sie sich an der Objektbeziehungstheorie von Melanie Klein, die sie für die Behandlung schwerst gestörter Patient:innen für notwendig hielt.
Marie Naevestad führte in den 1960er Jahren Konsultationen in kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen durch. Von 1971 bis 1981 war sie in der von Anne-Marie Auestad geleiteten Beratungsstelle Mentalhygienisk Rådgivningskontor in Oslo hauptberuflich tätig, danach als Supervisorin. Sie praktizierte bis zum Alter von 81 Jahren als Psychoanalytikerin in Oslo.
Aus ihrer Arbeit mit Ullevål-Patientinnen gingen mehrere Veröffentlichungen hervor, so ihr von Hilde Bruch inspirierter Aufsatz Psykoterapien ved anorexia nervosa (1969) und ihr viel gelobtes Buch The Colors of Rage and Love (1979), in dem sie die psychoanalytische Psychotherapie einer 23-jährigen Norwegerin mit einer Wochenbettpsychose beschreibt. Illustriert wird deren Heilungsprozess mit einer großen Auswahl von Zeichnungen, die ihre Patientin im Laufe der mehrjährigen Behandlung angefertigt hatte, weshalb diese Fallstudie auch als eine Pionierarbeit der Kunsttherapie in Norwegen gilt. (Artikelanfang)
Anita Nathorst wurde in der schwedischen Gemeinde Västra Eds geboren als älteste Tochter von Anna Hultman und John Nathorst, einem Lehrer für Agrarwissenschaften. Sie besuchte wie Tora Sandström und ihre spätere Freundin, die Dichterin Karin Boye (1900-1941), die Åhlinska-Mädchenschule in Stockholm. Deren Rektorin war die Historikerin und Frauenrechtlerin Lydia Wahlström (1869-1954), mit der Anita Nathorst in den 1920er und 1930er Jahren eine Liebesbeziehung verband.
Anita Nathorst studierte Theologie an der Universität in Uppsala und erhielt 1927 als erste Frau in Schweden das Theologie-Lizenziat in Kirchengeschichte. Ein Jahr zuvor war eine Gedichtsammlung von ihr erschienen. Sie entschied sich für die Lehrtätigkeit und unterrichtete an verschiedenen Mädchenschulen in Stockholm und Uppsala. Zuletzt war sie Schulleiterin an der Djursholms Samskola. Wegen eines Krebsleidens gab sie diese Position auf und wandte sich der Psychoanalyse zu. Ihr Interesse galt neben der Freudschen Psychoanalyse auch der Individualpsychologie Alfred Adlers.
In den 1930er Jahren gehörte Anita Nathorst zu der von Alfhild Tamm mitgegründeten skandinavischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe. 1936 referierte sie als Gast der Finsk-Svenska Psykoanalytiska Föreningen über „Psycho-analytical training in Vienna“. Ihre psychoanalytische Ausbildung erhielt sie in Alingsås bei dem Nervenarzt und Psychoanalytiker Iwan Bratt (1881-1946), einem Analysanden von Emanuel af Geijerstam und Ehemann der Freud-Übersetzerin Signe Bratt. Sie wurde seine Assistentin und Geliebte, bis die Beziehung Ende der 1930er Jahre in die Brüche ging. Anita Nathorst zog nach Malmö, wo sie im Alter von 47 Jahren ihrer fortgeschrittenen Krebserkrankung erlag. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychoanalytikerin Margit Norell wurde als Margit Sonja Annie Quensel in eine wohlhabende Familie in Uppsala geboren und wuchs in Stockholm auf. Sie war die ältere von zwei Töchtern des schwedischen Geologieprofessors Percy Quensel und der österreichischen Zoologin Annie Weiss.
Margit Quensel begann 1935 ein Theologiestudium in Uppsala, wechselte dann zur Philosophie und ging 1938 nach Lund, wo sie Psychologie studierte und 1939 mit dem BA abschloss. Während des Studiums lernte sie den Theologen Curt Norell (1913-2004) kennen, den sie 1939 heiratete. Ihre beiden Söhne Staffan Erik und Thomas Percy kamen 1942 bzw. 1944 zur Welt, 1950 ihre Tochter Annie Elisabeth. Gemeinsam mit ihrem Mann leitete sie zwischen 1939 und 1946 ein Studentenbildungswerk in Kramfors. Nach dem Krieg engagierte sie sich in der Inomeuropeisk Mission, für die sie zahlreiche Vortragsreisen unternahm.
1946 zogen die Norells nach Stockholm, wo Margit Norell 1951 ihre psychoanalytische Ausbildung als Kandidatin der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF) begann. Sie machte ihre Lehranalyse bei dem schwedischen Kinderpsychiater und Vorsitzenden der SPAF, Gösta Harding, und wurde Mitglied und Lehranalytikerin der SPAF. In den 1950er Jahren übte sie dort mehrere Ämter aus, u. a. das der Schatzmeisterin, neben ihrer psychotherapeutischen Praxis in Stockholm.
Anfang der 1960er Jahre interessierte sich Margit Norell zunehmend für die neofreudianische Schule Karen Horneys. Sie trat aus der SPAF aus und initiierte 1963, inspiriert vor allem durch Frieda Fromm-Reichmann und Erich Fromm, eine neofreudianische Studiengruppe, die 1968 in die Gründung der Svenska Föreningen för Holistisk Psykoterapi och Psykoanalys (SFHPP) mündete (seit 1999 Svenska Psykoanalytiska Sällskapet). Neben der neofreudianischen Ausrichtung orientierten sich Norell und die SFHPP ab Ende der 1970er Jahre an der englischen Objektbeziehungstheorie von Melanie Klein, Donald W. Winnicott und Harry Guntrip (u. a.).
Margit Norell war viele Jahre Institutsleiterin und Vorsitzende der SFHPP, bis sie diese wegen interner Konflikte verließ und als unabhängige Psychoanalytikerin praktizierte. Sie entwickelte ihre eigene Objektbeziehungstheorie und scharte eine Gruppe von Anhänger:innen um sich, darunter Birgitta Ståhle, Cajsa Lindholm, Gillan Liljeström, Hanna Olsson und Sven Å Christianson. Einen Eckpfeiler ihrer Theorie bildete seit Anfang der 1980er Jahre die von Freud aufgegebene und von Sándor Ferenczi, Jeffrey Mason und Alice Miller wieder aufgegriffene Verführungstheorie, nach der psychische Erkrankungen die Folge realen sexuellen Missbrauchs in der Kindheit seien. Auf Norells Ansatz basierte das "Säter-Modell", das Barbro Sandin für die Psychotherapie von Schizophrenen in der rechtspsychiatrischen Klinik Säter Sjukhus entwickelt hat.
In die Schlagzeilen geriet die Margit-Norell-Schule im Zusammenhang mit dem Justizskandal um Thomas Quick alias Sture Bergwall, der in den 1990er Jahren wegen achtfachen Mordes verurteilt wurde. Als Patient der Säter-Klinik gestand er während seiner Therapiesitzungen bei Kjell Persson und Birgitta Ståhle, supervidiert von Margit Norell, zahlreiche Morde, die er nie begangen hatte. Seine Analytiker:innen behandelten - entsprechend der Verführungstheorie - psychische Realität als reales Ereignis und glaubten ihm. Nach Quicks Widerruf wurden alle Urteile wieder aufgehoben. (Artikelanfang)
Die norwegische Psychoanalytikerin Marit Os wurde in Sunnfjord geboren als Tochter von Nils Olav Os und Else Aneli geb. Andersen, das älteste von fünf Geschwistern. Sie war mit Jan Haugersveen (1938-1994) verheiratet.
Nach ihrem Medizinstudium an der Universität Oslo absolvierte Marit Os eine Facharztausbildung zur Psychiaterin. Sie promovierte und lehrte einige Jahre an der Universität, bevor sie ihre psychoanalytische Ausbildung in Oslo begann. 1979 wurde sie Mitglied der International Psychoanalytical Association. Marit Os spezialisierte sich als eine der ersten in Norwegen auf Kinderpsychoanalyse und war eine gesuchte Lehr- und Kontrollanalytikerin der Norsk Psykoanalytisk Forening (NPF). Seit Mitte der 1980er Jahren spielte sie eine wichtige Rolle in der psychoanalytischen Bewegung Norwegens. Sie wurde 1987 Sekretärin der NPF und amtierte von 1988 bis 1990 als deren Präsidentin. Neben ihrer Arbeit als niedergelassene Psychoanalytikerin war sie auch als Supervisorin für die Psychotherapie von Psychiatriepatienten tätig. (Artikelanfang)
Vera Harriete Maria Herzog stammte aus einer deutsch-russischen Buchdruckerfamilie jüdischer Herkunft, die im 19. Jahrhundert nach Schweden ausgewandert war. Sie kam in Stockholm zur Welt und war in erster Ehe mit dem schwedischen Arzt Edward Erik Kule Palmstierna (1900-1983) verheiratet. 1926 wurde ihr Sohn Hans geboren und 1928 in Lausanne ihre Tochter Gunilla, die später den Schriftsteller Peter Weiss heiratete.
Vera Palmstierna studierte Medizin und machte Mitte der 1930er Jahre eine Analyse bei Sigmund Freud in Wien. 1934 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Finsk-Svenska Psykoanalytiska Föreningen. In Wien lernte sie den holländischen Neurologen und Psychoanalytiker René de Monchy (1893-1969), kennen, der zu der Zeit eine Analyse bei Ruth Mack-Brunswick machte. Sie ließ sich von ihrem ersten Mann scheiden, heiratete 1938 de Monchy und ging mit ihm und ihren beiden Kindern nach Rotterdam. In Holland trat sie der Vereniging voor Psychoanalytici in Nederland bei.
Nachdem die deutsche Wehrmacht 1940 die Niederlande besetzt hatte, durfte Vera Palmstierna ihren Beruf als Ärztin und Psychoanalytikerin nicht mehr ausüben. Ihre schwedische Staatsbürgerschaft bewahrte sie vor der Deportation. 1945 kehrte sie über Berlin nach Schweden zurück und ließ sich mit ihrer Familie - vergrößert um den kleinen Allan de Monchy - in Stockholm nieder. Im gleichen Jahr wurden Vera und René de Monchy in die Svenska Psykoanalytiska Föreningen aufgenommen. 1947 nahm sich Vera Palmstierna-de Monchy das Leben. René de Monchy heiratete eine seiner schwedischen Patientinnen und ging 1952 in seine Heimat Holland zurück. (Artikelanfang)
Stefi Pedersen wurde als Ellen Stephanie Mode in Berlin geboren. Sie war die einzige Tochter jüdischer Eltern, wurde aber katholisch getauft. Sie wuchs mit Mutter und Stiefvater in Berlin-Grunewald auf, ihr leiblicher Vater war Journalist und ständig unterwegs. Aus wohlhabender Familie stammend, aber sozial und politisch engagiert, schloss sie sich der Deutschen Kommunistischen Partei an.
Stephanie Mode studierte in Berlin Psychologie und begann Anfang der 1930er Jahre ihre Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut. Sie musste jedoch nach der Machtübernahme Hitlers 1933 emigrieren und folgte ihrem Lehranalytiker Otto Fenichel zunächst nach Prag und dann nach Oslo. Seit ihrer Heirat führte sie den Namen Stefi Pedersen, die Ehe wurde 1939 wieder geschieden. Sie setzte ihre Ausbildung bei der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft in Prag und bei Trygve Braatøy in Oslo fort und schloss 1942 ihr Psychologiestudium an der Universität Oslo mit dem MA ab. Die Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht zwang Stefi Pedersen ein weiteres Mal ins Exil. Ende 1942 floh sie mit einer Gruppe jüdischer Kinder aus dem von Nina Hasvoll geleiteten jüdischen Kinderheim in Oslo nach Schweden.
Stefi Pedersen machte in Stockholm eine Lehranalyse bei dem ebenfalls emigrierten niederländischen Psychoanalytiker René de Monchy und wurde 1951 außerordentlliches, 1955 ordentliches Mitglied der Svenska Psykoanalytiska Föreningen. Neben ihrer psychoanalytischen Tätigkeit hielt sie Vorlesungen und Seminare an den Universitäten in Bergen, Oslo und Uppsala. Sie lehrte am Karolinska-Institut und war mehrere Jahre lang für die Ausbildung am Psychotherapiezentrum in Stockholm verantwortlich. Ihr Interesse galt besonders den Ansätzen von Alexander Mitscherlich, Erik H. Erikson und Margaret Little, mit der sie auch befreundet war.
Themen ihrer insgesamt etwa sechzig Publikationen waren unter anderem Narzissmus, Kränkungen und die psychischen Folgen politischer Verfolgung. In mehreren ihrer nach dem Krieg veröffentlichten Aufsätze befasste sie sich mit "Emigranten-Neurosen", zu denen Symptome wie Bewusstseinsspaltung, Halluzinationen, Depersonalisierung und Gedächtnisstörungen zählen. Diese Arbeiten trugen ihr die Anerkennung der WHO ein.
Später wandte sie sich sozialen Problemen zu und setzte sich mit Armut auseinander, die sie als einen Zirkel aus hoffnungsloser Isolierung und vorwegnehmendem Akzeptieren von Niederlagen beschrieb. (Artikelanfang)
Sofie Arentine (Fiffi) Piene zählt wie Nic Waal und Anne-Marie Auestad zu den Pionierinnen der psychoanalytischen Kinderpsychotherapie in Norwegen. Sie wurde in Kristiansund geboren und studierte in Oslo Psychologie. 1941 heiratete sie den Mathematiklehrer Kay Waldemar Kielland Piene (1904-1968); ihr Sohn Jo wurde 1945 geboren, ihre Tochter Ragni 1947. Kay und Fiffi Piene sympathisierten damals mit der marxistischen Studentenbewegung Mot Dag.
Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete Fiffi Piene u. a. im Kinderheim Aline Spedbarnshjem in Oslo. Ab 1946 war sie als erste Schulpsychologin Norwegens in einer Beratungsstelle der Gemeinde Aker angestellt. 1949 beteiligte sie sich mit Nic Waal an der Gründung der Norsk forening for barnepsykiatere og kliniske barnepsykologer [Norwegische Vereinigung für Kinderpsychiater und klinische Kinderpsychologen], und 1951 gründete sie gemeinsam mit Nic Waal und anderen das Nic Waals Institutt in Oslo.
Ihre psychoanalytische Ausbildung erhielt sie bei Margaret Mahler in den USA und in der 1953 gegründeten Norsk Psykoanalytiska Forening, wo sie Mitte der 1950er Jahren zu den ersten Kinderanalytiker:innen gehörte. Ab 1968 als Lehranalytikerin und ab 1975 als deren Präsidentin spielte sie eine wichtige Rolle in der Norwegischen Psychoanalytischen Gesellschaft. Unter anderem initiierte sie ein Projekt zur Ausbildung von Kinderanalytiker:innen, das später in die Gründung der Norsk forening for psykoanalytisk psykoterapi med barn og ungdom [Norwegische Vereinigung für psychoanalytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie] mündete. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychoanalytikerin Annastina Rilton wurde in Stockholm geboren und wuchs als Adoptivtochter des Architekten Emil Björklund und seiner Frau Wilhelmina geb. Mellberg auf. Sie war von 1943 bis 1946 Lehrerin für Literaturgeschichte und Geschichte, bevor sie Psychologie studierte und an der Universität Stockholm mit dem Filosofie licentiat abschloss. Von 1949 bis 1955 arbeitete sie in Stockholm als Psychologin in der kinderpsychiatrischen Abteilung der Norrtulls-Klinik und am Kronprinsessan Lovisas Kinderkrankenhaus.
Während dieser Zeit machte sie ihre psychoanalytische Ausbildung bei der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF) und eröffnete 1955 eine psychoanalytische Privatpraxis. Annastina Rilton engagierte sich für eine stärkere Formalisierung der psychoanalytischen Ausbildung am Ausbildungsinstitut der SPAF, das sie von 1962 bis 1970 leitete. Sie war Vorsitzende der SPAF von 1972 bis 1976 und Vizepräsidentin der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung von 1977 bis 1981. Gemeinsam mit Bo Larsson war sie Initiatorin der seit 1978 erscheinenden Zeitschrift The Scandinavian Psychoanalytic Review.
Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt die psychoanalytische Interpretation des Gemäldes Näcken bzw. Strömkarlen [Wassergeist] des schwedischen Malers Ernst Josephson aus dem Jahr 1890, das sie als einen Selbstheilungsversuch deutete. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt Riltons waren Fragen der weiblichen Identität.
Annastina Rilton war mit Ralph Ingvar Rilton (1907-2006) verheiratet, einem aus Göteborg stammenden Maler, der 1940 ein Porträt von ihr anfertigte. (Artikelanfang)
Emma Victoria "Tora" Sandström wurde im schwedischen Arnäs als Tochter des Landwirts Johan Sandström und seiner Frau Katarina Charlotta Carlsson geboren. Sie besuchte die Ǻhlinska-Mädchenschule in Stockholm und absolvierte danach 1908 in Hamburg eine Ausbildung zur Lehrerin. Nachdem sie einige Jahre als Lehrerin in Hamburg und Stockholm gearbeitet hatte, begann sie 1915 ein Philosophiestudium bei Adolf Phalén in Uppsala, das sie 1923 mit einer Abhandlung über Leibniz abschloss.
Ende der 1920er Jahre ging Tora Sandström nach Wien, um sich zur Psychoanalytikerin ausbilden zu lassen. Ohne Sigmund Freud begegnet zu sein, kehrte sie nach Schweden zurück und machte eine Analyse bei Alfhild Tamm, eine weitere bei dem Norweger Harald Schjelderup. 1931 nahm sie am ersten Treffen der skandinavischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe in Stockholm teil und war 1934 Gründungsmitglied der Finsk-Svenska Psykoanalytiska Föreningen, deren Sekretärin sie von 1937 bis 1945 war.
1935 erschien ihre Pionierarbeit der psychoanalytischen Biografik: En psykoanalytisk kvinnostudie über die schwedische Erzählerin Victoria Benedictsson, die ihre Werke unter dem Pseudonym Ernst Ahlgren veröffentlichte und sich nach einer unglücklichen Liebesaffäre mit dem dänischen Literaturkritiker Georg Brandes das Leben nahm. Tora Sandström hob in ihrer Studie, in der sie die Ansätze Sigmund Freuds und Alfred Adlers kombinierte, die unaufgelösten oral-aggressiven Konflikte der Erzählerin hervor, die ihre Rolle als Frau nicht akzeptieren konnte. Benedictssons Männlichkeitskomplex und latente Homosexualität seien in dem Wunsch ihrer Eltern nach einem Sohn anstelle der Tochter begründet.
Mitte der 1930er Jahre eröffnete Tora Sandström eine psychotherapeutische Privatpraxis in Stockholm. Sich immer weiter von Freuds Ansichten entfernend, formulierte sie 1939 in ihrer Schrift Ist die Aggressivität ein Übel? eine eigene, biologisch verankerte Neurosenlehre, in der sie die Aggression auf Kosten anderer Trieb- und Libidoäußerungen in den Vordergrund stellte. Ihr zufolge entstehen Neurosen durch mangelnde Selbstbehauptung bzw. Aggressionshemmungen in der Kindheit. Tora Sandström griff Ideen Melanie Kleins, Wilhelm Reichs und der zeitgenössischen Freiheitspädagogik auf und ermunterte ihre Patienten, aggressive Impulse auszuagieren.
In den 1940er Jahren hielt sie am Serafimerlasaret in Stockholm Vorlesungen über Medizinische Psychologie und setzte sich für die Anerkennung der Psychologie als eigenständiger Beruf und nicht als Nebentätigkeit der Medizin ein. In dieser Zeit mischte sich Tora Sandström als einzige Frau in die philosophische Debatte über Einsteins Relativitätstheorie ein, unter anderem mit einem Verriss der Einsteinkritik ihres früheren Lehrers Adolf Phalén. Ihr eigenes, eher idealistisch gefärbtes philosophisches Weltbild beschrieb sie in ihrem posthum erschienenen Buch Rum, tid och medvetande [Raum, Zeit und Bewusstsein].
Trotz ihrer kritischen Haltung blieb Tora Sandström bis zu ihrem Tod Mitglied der Svenska Psykoanalytiska Föreningen. (Artikelanfang)
Die schwedische Psychologin und Psychoanalytikerin Olena Maja Sennton wurde in Gårdby geboren als Tochter von Thorsten Sennton und Maria geb. Sandström. Nach einem Studium der Geschichte und Literatur in Göteborg arbeitete sie mehrere Jahre als Lehrerin, bevor sie in Stockholm Psychologie studierte (Lizentiat 1959). 1965 promovierte sie in diesem Fach mit ihrer Dissertation Exposure to Films and Social Adjustment, worin sie die Auswirkung von Gewaltdarstellungen im Film auf die emotionale und intellektuelle Entwicklung von Kindern untersuchte. 1964 wurde sie an die Statens Skola för Scenisk Utbildning berufen und gehörte dort der Jury für die Auswahl von Schauspielschüler:innen an.
Mitte der 1950er Jahre begann Olena Sennton mit ihrer Tätigkeit in der psychiatrischen Klinik Långbro, wo sie einen psychologischen Dienst aufbaute, dessen Direktorin sie von 1959 bis 1976 war. Sie absolvierte eine psychoanalytische Ausbildung und wurde 1973 Mitglied, später Lehranalytikerin und Supervisorin der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF). Als Vorsitzende des Supervisorenkomitees trug sie zur Systematisierung der Ausbildung am Svenska Psykoanalytiska Institutet bei. Sie lehrte Persönlichkeitsdiagnostik und war eine der ersten Ausbilder:innen für Rorschachtests. Von 1976 an praktizierte Olena Sennton als niedergelassene Psychoanalytikerin in Stockholm. (Artikelanfang)
Die norwegische Psychoanalytikerin Hjørdis Simonsen wurde in Kristiania (heute Oslo) geboren. Sie war Philologin (MA), bevor sie Anfang der 1930er Jahre zusammen mit ihrem damaligen Ehemann Reider Christensen eine Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut absolvierte. Ihre Lehranalytikerin war Salomea Kempner. Im Juli 1933 wurde Hjørdis Christensen außerordentliches Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft.
Von 1933 bis 1934 erhielt sie ihre psychiatrische Ausbildung an der Universität in Oslo. Sie wurde 1934 Mitglied der aus der skandinavischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe hervorgegangenen Vereinigungen Dansk-Norsk Psykoanalytisk Forening und Finsk-Svenska Psykoanalytiska Föreningen. Wie Trygve Braatøy, Ola Raknes und Nic Waal war Hjørdis Simonsen damals von Wilhelm Reich beeinflusst. Zu ihren Freunden gehörte auch der nach Oslo emigrierte Freudomarxist Otto Fenichel. Ende der 1930er Jahre heiratete sie Carl Simonsen (1902-1984).
Als Lehranalytikerin und Seminarleiterin gehörte Hjørdis Simonsen zu den zentralen Figuren der Dansk-Norsk Psykoanalytisk Forening. 1940 aufgelöst, wurde die Vereinigung 1947 von Hjørdis Simonsen, Harald Schjelderup und Trygve Braatøy wiedergegründet. Sechs Jahre später gingen daraus eine dänische und eine norwegische psychoanalytische Arbeitsgruppe hervor. Vor allem dank des Einsatzes von Hjørdis Simonsen wurde die norwegische Gruppe 1963 von der IPV als Studiengruppe anerkannt und 1975 als Norsk Psykoanalytisk Forening Vollmitglied der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.
Nach ihrem ersten, 1953 erschienenen Aufsatz über soziale Anpassung und psychische Gesundheit veröffentlichte Hjørdis Simonsen mehrere Artikel zu klassischen psychoanalytischen Themen. Dabei verband sie ihre Erfahrungen aus der Praxis stets mit politischen Überlegungen. (Artikelanfang)
Die finnische Kinderpsychiaterin und Psychoanalytikerin Ulla Anneli Stewen wurde in Oulu geboren. Sie studierte Medizin an der Universität Helsinki, wo sie 1957 zum Dr. med. promovierte. Später spezialisierte sie sich als Fachärztin für Kinderpsychiatrie und war in kinderpsychiatrischen Einrichtungen in Helsinki und anderen finnischen Städten tätig. 1964 bildete sie sich in der von Anna Freud geleiteten Hampstead Child Therapy Clinic and Course weiter.
In den 1960er Jahren gehörte sie zu der ersten Gruppe von Kandidat:innen, die ihre psychoanalytische Ausbildung in Finnland erhielten und 1968 abschlossen. Anneli Stewen wurde 1973 ordentliches Mitglied der Suomen Psykoanalyytinen Yhdistys (SPY) und eröffnete eine Privatpraxis. Sie war Sekretärin und Vizepräsidentin der SPY und von 1986 bis 1989 amtierte sie als deren Präsidentin. Außerdem war sie viele Jahre lang Vorsitzende der Helsinki Psychotherapeutic Society.
Edith Székely wurde im pfälzischen Zeiskam geboren als Tochter des litauisch-jüdischen Arztes Julius Isaak Sussmanowitz und seiner Frau Laura geb. Metzger. Seit 1913 lebte die Familie in Speyer, wo Edith Sussmanowitz ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Um Kinderärztin zu werden, studierte sie nach dem Abitur 1928 wie ihr älterer Bruder Ernst in Heidelberg Medizin. Gleich ihm sympathisierte sie mit sozialistischen Ideen und schloss sich einer linken Studentengruppe an.
In Heidelberg lernte Edith Sussmanowitz 1932 ihren Ehemann kennen, den aus Budapest stammenden Psychologen Lajos Székely (1904-1995), der wie sie jüdischer Herkunft war. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, verließen beide Deutschland. Edith Sussmanowitz setzte ihr Studium in Basel fort, während Lajos Székely nach Holland ging. Sie promovierte 1934 in Basel und zog dann ebenfalls nach Amsterdam, wo sie 1935 heirateten.
Als die Székelys von Ediths Bruder Ernst Sussmanowitz, der in die Sowjetunion emigriert war, erfuhren, dass dort ein Mangel an Ärzten herrschte, folgten sie ihm 1936 in die UDSSR und ließen sich in Leningrad nieder. Lajos Székely erhielt eine leitende Position am Bechterewschen Forschungsinstitut und Edith Székely eine Anstellung an einem Institut für Bluttransfusion. 1937 kam ihre Tochter Mirjam zur Welt. Nachdem jedoch ihr Bruder Ernst Sussmanowitz den stalinistischen Säuberungen zum Opfer gefallen war, floh Edith Székely mit ihrem Mann 1938 nach Finnland und von dort 1944 nach Schweden.
1946 wurde in Stockholm ihre Tochter Vera geboren. Lajos Székely beendete seine in Ungarn und Holland begonnene psychoanalytische Ausbildung bei René de Monchy. Edith Székely reiste zur Fortbildung nach London, wo sie eine Analyse bei Barbara Lantos machte und das kinderanalytische Seminar Anna Freuds besuchte. Von 1950 an praktizierte sie als Psychoanalytikerin in Stockholm. 1951 zog die Familie Székely nach Nacka am Ostrand von Stockholm. Wie ihr Mann war Edith Székely Mitglied der Svenska Psykoanalytiska Föreningen und Ehrenmitglied der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung. Sie starb im Alter von 103 Jahren in Stockholm. (Artikelanfang)
Alfhild Tamm war die erste Frau in Schweden, die Psychiaterin wurde. Sie trug entscheidend dazu bei, dass die Psychoanalyse in Skandinavien Fuß fassen konnte. Sie wurde in Tveta, Stockholm, geboren als eines von fünf Kindern des Gutsbesitzers Oscar Tamm und Anna geb. Bergendal. 1905 schloss sie ihr Medizinstudium am Karolinska-Institut in Stockholm ab und spezialisierte sich anschließend als Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie an verschiedenen Krankenhäusern in Stockholm, Piteå und Kristinehamn. Sie ging dann zur Weiterbildung ins Ausland und studierte in München (1908), Berlin (1909) und Wien (1913). Ihr Spezialgebiet wurden Sprachstörungen und sie eröffnete 1914 in Stockholm eine Privatklinik für Kinder mit Sprachstörungen. Zwei Jahre später veröffentlichte sie das erste schwedische Handbuch über Sprachtherapien.
Zwischen 1924 und 1930 reiste Alfhild Tamm regelmäßig nach Wien, um mehrere Kurzanalysen bei Paul Federn, Helene Deutsch und August Aichhorn zu machen. Ende 1926 wurde sie ordentliches Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV) und hielt dort ein Jahr später ihren Vortrag Mitteilung über einen Fall von Stottern. 1931 gründete Alfhild Tamm gemeinsam mit Sigurd Naesgaard aus Dänemark, Yrö Kulovesi aus Finnland und Harald Schjelderup aus Norwegen die skandinavische psychoanalytische Arbeitsgruppe, aus der 1934 die Finsk-Svenska Psykoanalytiska Föreningen (ab 1943 Svenska Psykoanalytiska Föreningen) hervorging, deren Vorsitzende Alfhild Tamm von 1934 bis 1947 war.
Alfhild Tamm interessierte sich besonders für die Anwendung der Psychoanalyse in der Pädagogik und engagierte sich für die Sexualaufklärung. In ihrem 1930 veröffentlichten Buch Ett sexualproblem plädierte sie für eine tolerante Einstellung zur Masturbation und erntete damit einen Sturm der Entrüstung in Schweden. Sie war in vielen pädagogischen Einrichtungen als ärztliche Beraterin tätig, hielt Vorträge über Psychoanalyse in der Schwedischen Ärztegesellschaft und hatte verschiedene Ämter in der öffentlichen Kinderfürsorge inne.
Einen Schwerpunkt ihrer Publikationen bildete die Therapie des Stotterns, das für sie eine Psychoneurose, in schweren Fällen eine Zwangsneurose ist, bei der Vermeidungstaktiken die Aussprache des gefürchteten Lauts verhindern sollen. Erforderlich sei eine Analyse der zugrunde liegenden Probleme, verbunden mit einer offeneren Haltung der Eltern gegenüber den sexuellen Bedürfnissen ihrer Kinder.
Alfhild Tamms Lebensgefährtin war Armgart von Leth (1880-1964), die 1931 an der Gründung der skandinavischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe beteiligt war und ebenfalls als Sprachtherapeutin arbeitete. (Artikelanfang)
Hilkka Annikki Valtonen wurde in Vilppula in Finnland geboren. Nach dem Besuch der Sekundarschule in Haapamäki studierte sie Kunstgewerbe an der School of Arts and Crafts in Helsinki. In dieser Zeit lernte sie ihren Mann kennen, den Künstler Osmo Valtonen (1929-2002), den sie 1955 heiratete.
Nachdem sie während der 1950er Jahre in der Werbung gearbeitet hatte, studierte Hilkka Valtonen Psychologie bei Arvo Lehtovaara an der Universität Helsinki und schloss 1965 mit einem MA ab. Sie arbeitete eine Zeitlang in verschiedenen Krankenhäusern und war mehrere Jahre als Psychotherapeutin beim Student Health Service in Helsinki tätig, bevor sie Psychoanalytikerin wurde.
1976 gehörte sie zu den Gründer:innen der Suomen lasten- ja nuorisopsykoterapiayhdistys [Finnische Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychotherapie]. 1978 begann sie bei Leena-Maija Jokipaltio eine dreijährige kinder- und jugendpsychoanalytische Ausbildung. Gemeinsam mit Jokipaltio und Kyllikki Lyytikäinen gab sie 1985 Lasten psykoterapia, das erste finnische Lehrbuch für Kinderpsychotherapie, heraus. Hilkka Valtonen war Mitglied und seit den 1980er Jahren Lehranalytikerin und Supervisorin der Finnischen Psychoanalytischen Gesellschaft Suomen Psykoanalyyttinen Yhdistys. (Artikelanfang)
Katarina (Katalin; auch Käthe, Kató) Vértes wurde in Budapest geboren als Tochter von Emil Vértes (Wassermann) und Irma Goldberger. Ihr Vater war Textilkaufmann und Geschäftsführer der Budapester Internationalen Messe. Sie studierte bis 1931 Psychologie in Budapest, dann ab 1932 in Wien, wo sie zwei Jahre später mit einer Arbeit über Die Einstellung des Jugendlichen zu Tod und Selbstmord zum Dr. phil. promovierte. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg machte sie in Wien eine kinderanalytische Ausbildung bei Anna Freud. Wie diese floh sie nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 vor den Nationalsozialisten nach London.
1939 beging sie jedoch den Fehler, Budapest einen Besuch abzustatten - der Zweite Weltkrieg begann, und sie musste bis Mitte der 1950er Jahre dort ausharren. Ab 1946 war sie ordentliches Mitglied der Ungarischen Psychoanalytischen Vereinigung. Ihr in Ungarn lebender älterer Bruder György Vértes, Mitglied der kommunistischen Partei und Herausgeber der Zeitschriften Gondolat und Forum, war allerdings ein entschiedener Gegner der Psychoanalyse.
Nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands emigrierte Katalin Vértes 1956 ein weiteres Mal nach England, wo sie zwei Jahre lang mit Anna Freud in der Hampstead Child Therapy Clinic in London zusammenarbeitete. Danach ging sie nach Schweden, ließ sich in Stockholm nieder und wurde Mitglied der Svenska Psykoanalytiska Föreningen (SPAF). Die damals klassisch freudianische Ausrichtung der Schwedischen Vereinigung wurde wesentlich von ihr mitgeprägt.
Ende der 1950er Jahre betreute sie im Auftrag des Schwedischen Roten Kreuzes ungarische Flüchtlinge, die wie sie selbst nach Schweden emigriert waren. Als die SPAF 1980 systematisch mit der Ausbildung von Kinderanalytiker:innen begann, geschah dies unter der Verantwortung von Katarina Vértes und Klas Guettler. Wenige Jahre später wurde Katarina Vértes jedoch krank und starb Mitte der 1980er Jahre. (Artikelanfang)
Die finnische Kinderpsychiaterin und Psychoanalytikerin Gunvor Vuoristo zählt zu den Pionier:innen der Kinderpsychiatrie in ihrem Heimatland. Sie wurde in Hyrynsalmi geboren und wuchs nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Großmutter in Grankulla auf. 1936 begann sie ein Medizinstudium an der Universität Helsinki und arbeitete während des Kriegs als Allgemeinmedizinerin. Sie heiratete 1943 einen Wirtschaftswissenschaftler, der jedoch kurz nach der Geburt ihrer Tochter an der Front bei Viipuri fiel.
Nach ihrer Promotion 1947 ging Gunvor Vuoristo nach Stockholm, um bei der Ericastiftelsen, einer psychotherapeutischen Klinik für Kinder und Jugendliche, eine Ausbildung zur psychoanalytischen Kindertherapeutin zu absolvieren. 1949 kehrte sie nach Finnland zurück und spezialisierte sich bis 1952 als Neurologin und Psychiaterin sowie in der Kinderpsychiatrie. Anschließend gründete sie zusammen mit Veikko Tähkä und Martti Paloheimo in Helsinki die Psykoanalyysin Edistämisyhdistys, eine Vereinigung zur Förderung der Psychoanalyse. Ihre psychoanalytische Ausbildung erhielt sie von 1955 bis 1961 in Stockholm. Sie beteiligte sich als einzige Frau an der Bildung einer finnischen psychoanalytischen Arbeitsgruppe, aus der 1967 die Suomen Psykoanalyyttinen Yhdistys (SPY) hervorging, deren Mitglied sie war. Außerdem war sie 1977 Gründungsmitglied der Suomen Nuorisopsykiatrisen Yhdistys [Finnische Gesellschaft für Jugendpsychiatrie].
Gunvor Vuoristo wandte als erste in Finnland das Malen als diagnostisches Mittel in der Kinderpsychotherapie an. Ihre Erfahrungen mit dieser Technik während ihrer Arbeit in der Kinderabteilung der psychiatrischen Klinik Pitkäniemi in Nokia beschrieb sie in ihrem 1950 veröffentlichten Aufsatz Maalausten käytöstä diagnostisena apukeinona lasten psykiatriassa [Painting as an aid to diagnosis in child psychiatry].
Sie starb im Alter von 102 Jahren in Helsinki. (Artikelanfang)
Nic Waal, die norwegische Pionierin der Kinderpsychiatrie, wurde als Caroline Schweigaard Nicolaysen in Kristiania (später Oslo) geboren. Sie war das vierte Kind des Offiziers Vilhelm Bernhoft Nicolaysen und seiner Frau Anna geb. Horn. Das lebhafte, aber empfindliche kleine Mädchen war häufig krank und erhielt daher Privatunterricht, bis sie ab 1921 die Katedralskolen besuchen konnte. Von 1923 bis 1930 studierte Caroline Nicolaysen in Oslo Medizin. Sie gehörte der Redaktion der Zeitschrift Æsculap an, sympathisierte mit der marxistischen Studentenbewegung Mot Dag und interessierte sich für soziale Fragen und die sexuelle Befreiung.
1927 heiratete sie den norwegischen Schriftsteller Sigurd Hoel (1890-1960), ihre Ehe wurde 1936 wieder geschieden. Mit ihrem zweiten Ehemann, dem Ingenieur Jacob Wessel Waal (1894-1966), war sie von 1937 bis 1948 verheiratet, von ihm stammen ihre beiden Kinder Berit und Helge. 1951 ging sie eine dritte Ehe mit dem Arzt Alix Helju (1916-1954) ein, der drei Jahre später bei einem Bootsunglück ums Leben kam.
Nic Hoel litt immer wieder unter psychosomatischen Krankheiten und Depressionen und machte Ende der 1920er Jahre eine Analyse bei Harald Schjelderup. Danach ging sie nach Berlin, um sich zur Psychoanalytikerin ausbilden zu lassen. Ihre Lehranalytikerin war Salomea Kempner. 1933 wurde sie außerordentliches Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft, ein Jahr später Mitglied der Dansk-Norsk Psykoanalytisk Forening.
Als Wilhelm Reich vor den Nationalsozialisten nach Oslo floh, gehörten Nic und Sigurd Hoel zu der Gruppe von Anhängern, die sich um ihn scharten. Nic Hoel begann bei dem ebenfalls nach Oslo emigrierten Freudomarxisten Otto Fenichel eine weitere Analyse, die sie bei Reich fortsetzte. Sie war eine der wenigen, die Wilhelm Reich 1934 bei dessen Ausschluss aus der IPV offen verteidigte. Obwohl sie später seine Orgontheorie nicht nachvollzog, unterstützte sie Reich nach seiner Emigration in die USA weiterhin.
Nachdem ihre Kollegin Edith Jacobssohn 1935 von der Gestapo verhaftet worden war, engagierte sich Nic Hoel gemeinsam mit Fenichel und Reich für deren Rettung. Sie war während der deutschen Besatzungszeit in der norwegischen Widerstandsbewegung aktiv und beteiligte sich u. a. an der von Nina Hasvoll duchgeführten Evakuierung von Kindern aus dem Osloer jüdischen Kinderheim nach Schweden. Von 1939 bis 1941 arbeitete sie als Assistenzärztin an der Gaustad-Klinik. 1943 wurde sie wegen ihrer illegalen Aktivitäten vorübergehend verhaftet und emigrierte im Frühjahr 1945 nach Schweden, dann in die Vereinigten Staaten. Nach dem Krieg arbeitete sie als Ärztin in den USA, in Dänemark und Norwegen und unternahm Studienreisen in die Schweiz und nach Frankreich. 1951 erhielt sie in Norwegen die Zulassung als Psychiaterin, 1953 als Kinder- und Jugendpsychiaterin.
Nic Waal gründete 1951 in Oslo eine eigene kinderpsychiatrische Klinik, das Nic Waals Institutt für Kinder-, Jugendlichen- und Familienpsychiatrie, das sie bis zu ihrem Tod leitete. Es gilt heute als das wichtigste norwegische Ausbildungszentrum für körperzentrierte Kinderpsychotherapie. Sie entwickelte eine Methode der Körperdiagnostik, die auf der Erkenntnis Wilhelm Reichs beruht, dass die Beobachtung von Ausdruck, Muskelspannung und Atem Aufschluss über emotionale Konflikte gibt.
Nic Waal blieb zeit ihres Lebens sozialpolitisch engagiert und trat für Sexualaufklärung und antiautoritäre Methoden in der Kindererziehung ein. Ihre Popularität zeigte sich u. a. darin, dass die Norwegische Post zu ihrem 100. Geburtstag 2005 eine Sondermarke mit Nic Waals Porträt herausgab. (Artikelanfang)