Elda Abrevaya Ulviye Etaner Elif Ülkü Gürışık Bella Habip Günsel Koptagel-Ilal Stella Ovadia Tevfika Tunaboylu-Ikiz Edith Weigert (Deutschland) Leyla Zileli |
Elda Abrevaya, türkische Psychoanalytikerin der zweiten Generation, wurde als Angehörige der sephardisch-jüdischen Minderheit in Istanbul geboren. 1970 begann sie ein Psychologiestudium an der Universität Istanbul, das sie ab dem zweiten Jahr in Frankreich an der Universität Paris V René Descartes fortsetzte (MA 1975). 1980 promovierte sie dort bei Roger Perron mit einer Doktorarbeit über die Aggressivität von Kindern in einer Pariser Tagesklinik. Während des Studiums machte sie eine Eigenanalyse bei einem Lacanianer, die sie jedoch nach dreieinhalb Jahren abbrechen musste, als sie heiratete und 1980 nach Puerto Rico auswanderte.
Elda Abrevaya verbrachte ungefähr zwanzig Jahre in Puerto Rico, wo sie von 1985 bis 1999 in San Juan am Institut für Psychologie der Universität von Puerto Rico (UMBRAL) lehrte. Während dieser Zeit arbeitete sie außerdem in den Zentren für psychische Gesundheit in Cayey und Caguas mit psychiatrisch auffälligen Kindern und Jugendlichen und deren sozial benachteiligten Familien. Ihre Erfahrungen während dieser Zeit beschrieb sie in mehreren Büchern und Artikeln. 1999 kehrte sie in die Türkei zurück.
Sie wurde Mitglied der 1994 gegründeten Istanbul Psikanaliz Grubu [Istanbul Psychoanalytical Group] und begann eine psychoanalytische Shuttle-Ausbildung bei der Société Psychanalytique de Paris (SPP), die sie 2005 abschloss. 2001 gehörte sie mit Talat Parman, Tevfika Tunaboylu-Ikiz, Levent Kayaalp und Ayça Gürdal Küey zu den Gründer:innen der Istanbul Psikanaliz Derneği (IPD) [Istanbul Psychoanalytical Association], die 2017 als Zweiggesellschaft von der IPA anerkannt wurde.
Elda Abrevaya lebt in Istanbul und ist Mitglied der SPP sowie Lehranalytikerin der IPD. Schwerpunkte ihrer Veröffentlichungen bilden Kindheit, Psychosen und Armut sowie Weiblichkeit und Homosexualität. (Artikelanfang)
Ulviye Etaner gehört zur ersten Generation türkischer Psychoanalytiker:innen. Sie wurde in Zile (Anatolien) als zweites von vier Kindern einer traditionellen Familie geboren. Gegen den Widerstand ihrer Eltern setzte sie den Besuch des Mädchengymnasiums in Istanbul durch und studierte von 1947 bis 1953 Medizin an der Çapa-Fakultät der Universität Istanbul. Ihre Facharztausbildung zur Neuropsychiaterin absolvierte sie an der Cerrahpaşa- und der Çapa-Fakultät, wo sie Assistentin von Ihsan Şükrü Aksel war.
1956 heiratete sie den Neuropsychiater Ahmet Suat Etaner, 1959 wurde ihr Sohn Murat Şefik geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann ging sie 1961 nach Berlin, wo sie als Assistenzärztin an der Landesnervenklinik in Spandau und der Klinik für Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie Wiesengrund zu arbeiten und sich als Fachärztin für Kinderpsychiatrie zu qualifizieren. 1965 begann sie am Berliner Institut für Psychotherapie (IfP) eine psychoanalytische Ausbildung und machte eine Lehranalyse bei dem Neoanalytiker und DPG-Mitglied Franz Baumeyer. 1971 wurde sie Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGTP), und 1976 wurde sie vom IfP zur Lehranalytikerin ernannt.
Nachdem Ulviye Etaner 1971 in die Türkei zurückgekehrt war, lehrte sie ab 1973 als Dozentin und von 1980 bis zu ihrer Emeritierung 1996 als Professorin für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Çapa-Fakultät der Universität Istanbul. Sie führte Lehranalysen und psychoanalytische Seminare durch für Ärzt:innen der Bakirköy-, Cerrahpaşa- und Çapa-Kliniken. 1992 eröffnete sie in Istanbul ein eigenes Ausbildungszentrum für psychoanalytische Psychotherapie, das sie (in Gedenken an ihren verstorbenen Sohn) Murat Şefik Etaner Psikoterapi Egitim Vakfi (MEPEV) nannte. 2000 gab sie zusammen mit Analysand:innen Psikanalitik Kurama Giriş, eine Einführung in die psychoanalytische Theorie, heraus. 2001 beteiligten sich Ulviye Etaner und andere Mitglieder des MEPEV an der Gründung der Istanbul Psikanaliz Derneği (IPD) [Istanbul Psychoanalytical Association]. (Artikelanfang)
Elif Ülkü Gürışık zählt zur ersten Generation türkischer Psychoanalytiker:innen. Sie wurde in Adana (Anatolien) als drittes von zehn Kindern wohlhabender, gemäßigt muslimischer Eltern geboren. Sie studierte ab 1956 Medizin an der Universität Istanbul, wo sie 1962 promovierte. Bis 1967 absolvierte sie ihre psychiatrische Facharztausbildung in Ankara und machte in dieser Zeit eine persönliche Analyse bei der in den USA ausgebildeten Psychoanalytikerin Leyla Zileli.
Danach arbeitete sie in der psychiatrischen Abteilung der Hacettepe-Universität in Ankara unter der Supervision von Leyla Zileli und Orhan Öztürk. 1969 ging sie nach Cambridge und war dort zunächst am Fulbourn Hospital tätig. Hier lernte sie ihren britischen Ehemann Aleftair Clark kennen, der in Cambridge Mathematik und Informatik studierte. Sie zogen 1970 nach London, wo ihr Mann als leitender Angestellter einer Bank arbeitete und sie selbst als Psychiaterin tätig war und von 1970 bis 1974 ihre psychoanalytische Ausbildung bei der British Psychoanalytical Society (BPAS) absolvierte. Ihre Lehranalytikerin war Susanna Davidson, Supervisor:innen waren Joseph Sandler, Anne-Marie Sandler und Masud Khan. 1974 wurde sie außerordentliches und 1988 ordentliches Mitglied der BPAS.
Bis 1974 arbeitete Elif Ülkü Gürışık im Claybury Hospital in Essex, danach drei Jahre lang im West Middlesex University Hospital in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Gleichzeitig nahm sie ihre Tätigkeit als Psychiaterin und Psychotherapeutin an der Tavistock und Portman Klinik in London auf, wo sie sich auf die psychoanalytische Therapie von Kriminellen und Sexualstraftätern spezialisierte. Ab den 1990er Jahren führte sie außerdem regelmäßig psychoanalytische Gruppenpsychotherapien mit Psychiatern, Hochschullehrern und Psychologen in der Türkei durch.
Nach ihrer Emeritierung kehrte sie 2001 endgültig in die Türkei zurück. Sie ließ sich in Ankara nieder und gründete 2008 die Ankara Çağdaş Psikanalitik Psikoterapiler Derneği (AÇPPD) [Verein für zeitgenössische psychoanalytische Psychotherapien Ankara], deren Ehrenvorsitzende sie heute ist. (Artikelanfang)
Bella Habip, die zur zweiten Generation türkischer Psychoanalytiker:innen zählt, gehört der sephardisch-jüdischen Minderheit in der Türkei an. Bis 1977 besuchte sie in Istanbul das französischsprachige Gymnasium Notre Dame de Sion und ging dann nach Frankreich, um an der Universität Grenoble Psychologie zu studieren. Ihren Schwerpunkt legte sie auf die Psychoanalyse und begann gegen Ende ihres Studiums eine fünfjährige Eigenanalyse.
1988 kehrte sie in die Türkei zurück und eröffnete zusammen mit Stella Ovadia das psychotherapeutische Zentrum Ithaka in Istanbul. Mitte der 1990er Jahre begann Bella Habip eine psychoanalytische Shuttle-Ausbildung bei der Société Psychanalytique de Paris (SPP), die sie 2000 abschloss. 1994 gründete sie gemeinsam mit Talat Parman, Tevfika Tunaboylu-Ikiz, Stella Ovadia, Nesim Bitran und Saffet Murat Tura die Istanbul Psikanaliz Grubu [Istanbul Psychoanalytical Group].
Im Jahr 2000 verließen Bella Habip, Stella Ovadia und Nesim Bitran die Istanbul Psikanaliz Grubu. Bella Habip gründete 2003 mit Yavuz Erten und anderen die Psikanaliz ve Psikanalitik Psikoterapiler Derneği Istanbul (PPPD) [Verein für Psychoanalyse und Psychoanalytische Psychotherapien Istanbul], die 2010 unter dem Namen Ístanbul Psikanaliz Egitim, Arastirma ve Gelistirme Derneği [Istanbul Psychoanalytic Association for Training, Research and Development] - abgekürzt PSIKE Ístanbul bzw. PSIKEist - von der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA) als Study Group und 2015 als Provisional Society anerkannt wurde.
Bella Habip ist Mitglied, Lehranalytikerin und Supervisorin der SPP und der IPA. Zusammen mit Stella Ovadia gibt sie die Reihe Psikanaliz Gündemi heraus, in der bedeutende psychoanalytische Texte ins Türkische übersetzt erscheinen. (Artikelanfang)
Die Psychiaterin Günsel Koptagel-Ilal war die erste in der Türkei, die die Psychoanalyse systematisch in den praktisch-klinischen Bereich eingeführt hat. Sie wurde in Istanbul geboren als drittes Kind einer Familie der intellektuellen Oberschicht, die sich der europäischen Bildung und dem Laizismus verbunden fühlte. Ihr Vater Baha Koptagel war Zahnarzt, ihre Mutter Hikmet Koptagel Volksschullehrerin. Günsel Koptagel besuchte in Istanbul die English High School und das englischsprachige Robert Kollegium und studierte von 1953 bis 1959 Medizin an der Universität Istanbul. Danach arbeitete sie als Assistentin von Ihsan Şükrü Aksel an der Istanbuler psychiatrischen Universitätsklinik Çapa.
1960 ging sie nach Berlin, um in der Neuropsychiatrischen Klinik der FU ihre Facharztausbildung zu absolvieren. Während dieser Zeit erhielt sie auch ihre Ausbildung am Berliner Institut der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV), wo sie eine Lehranalyse bei Gerhard Maetze machte. Seit 1971 ist sie Mitglied der DPV. 1964 beendete Günsel Koptagel-Ilal ihre Facharzt- wie auch ihre psychoanalytische Ausbildung in Berlin und kehrte in die Türkei zurück.
In Istanbul war sie ab 1964 als Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie an der Çapa-Klinik tätig und führte hier die psychoanalytisch orientierte Psychotherapie ein. Ihr Schwerpunkt war die psychoanalytische Psychosomatik, und 1969 eröffnete sie die erste psychosomatisch-psychotherapeutische Poliklinik in der Türkei. 1974 wurde sie Professorin für Psychiatrie an der neuen Cerrahpaşa-Fakultät der Universität Istanbul und Leiterin der zur Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie ausgeweiteten Poliklinik. 1978 gründete sie die Turk Psikosomatik ve Psikoterapi Derneği, die Türkische Gesellschaft für Psychosomatik und Psychotherapie, der sie bis 2009 vorstand. 1980 fand in Istanbul unter ihrer Leitung die 13. European Conference on Psychosomatic Research statt.
Unter der Militärdiktatur von Kenan Evren wurde Günsel Koptagel-Ilal 1983 entlassen und die Poliklinik aufgelöst. Sie ging 1985 nach Deutschland, wo sie auf Betreiben von Horst-Eberhard Richter eine Gastprofessur an der medizinischen Fakultät der Universität Gießen bekam. In den folgenden Jahren widmete sie sich der Migrationsforschung und den Problemen türkischer Immigrant:innen, bevor sie 1988 in die Türkei zurückkehrte. Koptagel-Ilal wurde rehabilitiert und erhielt 1990 ihre alte Stelle an der Universität Istanbul zurück, wo sie bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2000 lehrte. Auch die Poliklinik konnte 1997 wieder eröffnet werden. (Artikelanfang)
Stella Ovadia wurde in Istanbul in eine großbürgerliche gebildete Familie geboren, die der sephardisch-jüdischen Minderheit in der Türkei angehört. Sie studierte in Istanbul Psychologie, bevor sie 1966 nach Frankreich ging, um an einem Doktoratsprogramm der Universität Paris VII teilzunehmen und eine Weiterbildung in psychoanalytisch orientierter Relaxationsmethode zu absolvieren. In diesem Rahmen unterzog sie sich ab 1968 einer Eigenanalyse.
1974 kehrte sie in die Türkei zurück. Sie eröffnete einen antiautoritären Kindergarten in Istanbul (der nach dem Militärputsch wieder schließen musste) und engagierte sich während der 1980er Jahre in der türkischen feministischen Bewegung. 1983 war sie eine der Gründerinnen des Frauenzirkels Kadýn çevresi, der ab 1987 Feminist herausgab, die erste feministische Zeitschrift in der Türkei.
Gemeinsam mit der Psychologin Bella Habip organisierte sie in Istanbul das Psychotherapiezentrum Ithaka. Stella Ovadia hatte in der Zwischenzeit in Frankreich eine psychoanalytische Ausbildung abgeschlossen und gehörte 1994 mit Talat Parman, Tevfika Tunaboylu-Ikiz, Bella Habip, Nesim Bitran und Saffet Murat Tura zu den Gründer:innen der Istanbul Psikanaliz Grubu [Istanbul Psychoanalytical Group]. 2000 verließ Stella Ovadia zusammen mit Bella Habip und Nesim Bitran die Istanbul Psikanaliz Grubu, aus der ein Jahr später die Istanbul Psikanaliz Derneği hervorging. Stella Ovadia schloss 2001 ihre psychoanalytische Ausbildung bei der Société Psychanalytique de Paris (SPP) ab. Sie ist Mitglied und Lehranalytikerin der SPP und der IPA, gehört aber keiner der türkischen psychoanalytischen Gesellschaften an. Gemeinsam mit Bella Habip gibt sie die Reihe Psikanaliz Gündemi heraus, in der ins Türkische übersetzte wichtige psychoanalytische Texte erscheinen. (Artikelanfang)
Tevfika Tunaboylu-Ikiz, türkische Psychoanalytikerin der zweiten Generation, wuchs in einer gebildeten, westlich orientierten Familie in Istanbul auf. Sie besuchte bis 1980 das englischsprachige Robert Kollegium und studierte danach Psychologie an der Universität Istanbul (BA 1985) und der Boğaziçi-Universität (MA 1987). Anschließend ging sie nach Frankreich, um ab 1988 Einführungskurse an der Universität Paris-Diderot zu besuchen, wo unter anderen Jean Laplanche und Alain de Mijolla lehrten. Sie schrieb sich 1992 zum Promotionsstudium an der Universität Paris-Nord ein und promovierte 1996 bei dem Lacanianer Yves Baumstimler. Ihre Dissertation L'humour et la naissance de la psychanalyse en Turquie hatte den Witz und die Entstehung der Psychoanalyse in der Türkei zum Thema.
Ab Mitte der 1990er Jahre durchlief sie eine psychoanalytische Shuttle-Ausbildung bei der Société Psychanalytique de Paris (SPP), die sie 2005 beendete. Seit 2006 ist sie Mitglied der SPP. 1994 gehörte sie zu den Gründer:innen der Istanbul Psikanaliz Grubu [Istanbul Psychoanalytical Group], aus der 2001 die Istanbul Psikanaliz Derneği (IPD) [Istanbul Psychoanalytical Association] hervorging, gegründet von Tevfika Tunaboylu-Ikiz, Talat Parman, Levent Kayaalp und Elda Abrevaya, Ayça Gürdal Küey und zwei Analysand:innen von Ulviye Etaner. Die IPD wurde 2007 von der International Psychoanalytical Association als Study Group und 2017 als Zweiggesellschaft anerkannt. Seit 2011 ist Tevfika Tunaboylu-Ikiz Lehranalytikerin der IPD.
Seit 1992 lehrt sie am Psychologischen Institut der Universität Istanbul, wo sie den Bereich Angewandte Psychologie leitet. Ihr ist es zu verdanken, dass die Psychoanalyse in Lehre und Forschung dieses Instituts einen Schwerpunkt bildet. Zu ihren Arbeitsgebieten gehört die Anwendung projektiver Tests, insbesondere von Rorschach-Tests, und sie zählte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der türkischen Rorschachtest-Gesellschaft Rorschach ve Projektif testler dernegi. Sie ist Redaktionsmitglied der Zeitschriften Revue Psychologie Clinique et Projective und Rorschachiana, sowie von Dialogue, Cliniques und Türkiye Klinikleri. Einen weiteren ihrer Schwerpunkte bildet die psychoanalytische Psychosomatik: Sie ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift Corps & Psychisme und war 2022 Mitgründerin der Istanbul Psikanalitik Psikosomatik Derneği. (Artikelanfang)
Leyla Zileli wurde in Istanbul als Tochter einer gebildeten Oberschichtfamilie geboren. Ihr Vater Tevfik Kamil Koperler war Jurist und Politiker und unter Atatürk Botschafter der Türkei in Sofia, Madrid und Belgrad. Leyla Koperler erhielt wie ihre ältere Schwester Necla Privatunterricht und besuchte englische und französische Schulen. Sie absolvierte bis 1950 ihr Medizinstudium an der Çapa-Fakultät der Universität Istanbul und schloss dort 1955 ihre psychiatrische und neurologische Facharztausbildung ab. Wie Ulviye Etaner und Günsel Koptagel-Ilal war sie Assistentin des Psychiaters Ihsan Şükrü Aksel. 1953 heiratete sie ihren Kommilitonen Turgut Zileli (1924-2021), der als der Begründer der modernen Neurologie in der Türkei gilt.
Leyla Zileli ging Mitte der 1950er Jahre in die USA, wo sie von 1957 an als psychiatrische Assistenzärztin am Psychiatric Receiving Center in Kansas City arbeitete. Von 1959 bis 1962 ließ sie sich am Postgraduate Center for Mental Health in New York zur Psychoanalytikerin ausbilden und machte eine Lehranalyse bei Lewis R. Wolberg.
Nach ihrer Rückkehr in die Türkei praktizierte sie zwei Jahre lang in Istanbul, bevor sie sich ab 1964 am Aufbau des psychiatrischen Fachbereichs der medizinischen Fakultät an der Hacettepe-Universität in Ankara beteiligte. Sie lehrte dort als Professorin für Psychiatrie und leitete die psychiatrische Abteilung acht Jahre lang. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass in der Türkei die psychoanalytische Psychotherapie in der psychiatrischen Ausbildung verankert wurde.
1992 wurde sie emeritiert, arbeitete danach aber weiterhin in der postgradualen Ausbildung von Psychiater:innen und Psycholog:innen. 1997 folgte sie der Einladung, Mitgründerin der psychiatrischen Abteilung des Universitätsklinikums Başkent zu werden, deren Leitung sie 1998 übernahm. Sie war Mitglied der Association for Autonomous Psychoanalytic Institutes und auch als Lehr-und Kontrollanalytikerin am Istituto di Specializzazione in Psicologia Psicoanalitica del Sé e Psicoanalisi Relazionale (ISIPSé) in Italien tätig. (Artikelanfang)