Die Kinderanalytikerin Núria Abelló i Soler wurde in Tarragona in Katalonien geboren als Tochter des Marineingenieurs Mateu Abelló Raset und seiner Frau Isabel Soler Gonsé. Ihre ältere Schwester war die bekannte katalanische Dichterin Montserrat Abelló. 1931 zog die Familie nach Barcelona, wo Núria Abelló Soler eine Privatschule besuchte. Ab 1940 lebte sie mit ihrer Familie in Chile und kehrte 1947 nach Spanien zurück.
Sie heiratete den aus Barcelona stammenden Arzt und Psychoanalytiker Pere Bofill Tauler (1920-2009), mit dem sie drei Kinder hatte. Anfang der 1950er Jahre zogen sie und ihr Mann in die Schweiz und machten dort eine psychoanalytische Ausbildung. Zurück in Barcelona gehörten sie 1956 zu den Gründungsmitgliedern der spanisch-portugiesischen Vereinigung Sociedad Luso-Española de Psicoanálisis (SELP). Nach der Teilung der SELP zehn Jahre später wurde Núria Abelló de Bofill Mitglied der spanischen psychoanalytischen Gesellschaft Sociedad Española de Psicoanálisis (SEP). Zur Fortsetzung ihrer Ausbildung ging sie 1962 nach London, wo sie bei Esther Bick die Technik der Säuglingsbeobachtung lernte, die sie dann 1970 am Institut de Psicoanàlisi de Barcelona einführte.
Die Säuglingsbeobachtung, die Núria Abelló auf autistische, psychotische und retardierte Kinder ausdehnte, und die präödipale Mutter-Kind-Beziehung bildeten den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen und klinischen Arbeit als Kinderanalytikerin. In diesem Zusammenhang entwickelten sie und Manuel Pérez-Sánchez das Konzept der "ursprünglichen Einheit" ["unitat originària"], worunter sie einen Zustand primitiver Einheitsbeziehungen zwischen den Imagines von Mutter, Vater und Kind verstanden. (Artikelanfang)
© Fundació Pere Coromines
Die Psychiaterin und Kinderanalytikerin Júlia Coromines [auch Corominas] wurde in Barcelona als viertes von acht Kindern einer wohlhabenden katalanischen Familie geboren (Abb.). Ihr Vater Pere Coromines war ein bekannter katalanischer Politiker, Rechtsanwalt, Ökonom und Schriftsteller, ihre Mutter Celestina Vigneaux leitete eine der ersten Montessori-Schulen in Barcelona.
Júlia Coromines studierte von 1928 bis 1934 Medizin in Barcelona und spezialisierte sich als Kinderärztin im Hospital Sant Pau. Während des Spanischen Bürgerkriegs arbeitete sie von 1936 bis 1938 im Dienste der katalanischen Regierung als Ärztin in einem Kindergarten in Poble Nou. Nach dem Sieg Francos emigrierte sie mit ihrer Familie zunächst nach Paris, wo Júlia Coromines 1939 ein Diplom in der Kinderkrankenpflege erwarb, und dann zu Beginn des Zweiten Weltkriegs weiter nach Buenos Aires. Hier war sie von 1939 bis 1944 für die Compañía Argentina de Electricidad tätig und führte während dieser Zeit psychologische Tests mit Kindern durch. 1944 kehrte sie nach Spanien zurück und promovierte in Madrid. Mit einem Postgraduiertenstipendium ging sie 1947 zur psychiatrischen Weiterbildung nach London, wo sie Seminare von John Bowlby und Esther Bick an der Tavistock-Klinik besuchte und die Psychoanalyse entdeckte.
Anfang der 1950er Jahre begann sie ihre psychoanalytische Ausbildung in Madrid bei Margarete Steinbach und setzte sie nach deren Tod bei Maurice Bouvet in Paris fort, bei dem sie bis 1957 in Analyse war. Sie wurde Mitglied der Société Psychanalytique de Paris und gehörte 1956 zu den Gründer:innen der Sociedad Luso-Española de Psicoanálisis (SLEP), die drei Jahre später von der IPA anerkannt wurde. Zu dieser Zeit waren Júlia Coromines, Pere Bofill und Pere Folch die einzigen praktizierenden Psychoanalytiker in Barcelona. Júlia Coromines machte eine weitere Analyse bei Salomon Resnik, zunächst ab 1962 in Barcelona und von 1965 bis 1970 in London.
Júlia Coromines war Lehranalytikerin der Sociedad Española de Psicoanálisis (SEP), die 1966 die Nachfolge der SLEP antrat und deren Präsidentin sie von 1971 bis 1977 war. Sie beteiligte sich an der Gründung zahlreicher Einrichtungen, unter anderem der psychoanalytischen Institute in Barcelona und Madrid (1971) sowie des Centro de Psicoterapia Psicoanalítica (1986). Zuvor hatte sie bereits am PPIP [Psicología Psicoanalítica para Psicólogos que trabajan en Instituciones] vier Jahr lang Psychologen psychoanalytisch ausgebildet. Außerdem war sie Chefredakteurin der seit 1984 erscheinenden Zeitschrift Revista Catalana de Psicoanálisis.
Zu ihren wichtigsten Betätigungsfeldern zählte das von ihr 1961 gegründete Centro Piloto de Parálisis Cerebral, eine auf Zerebralparese spezialisierte Einrichtung, deren erste Direktorin sie war. Kinder mit zerebralen Bewegungsstörungen, so eine ihrer Thesen, zeigten mehr oder weniger manifeste psychotische Zustände, verborgen hinter den neuromuskulären Störungen, die sie oft auf neurotische Weise benützten. Eine wichtige Funktion bei der Behandlung dieser Kinder kommt der Institution der Müttergruppen zu, die Júlia Coromines 1978 einrichtete, um die betroffenen Mütter besser an der Therapie zu beteiligen.
1997 wurde Júlia Coromines mit dem Creu de Sant Jordi für ihre Verdienste um die Psychoanalyse in Spanien ausgezeichnet. (Artikelanfang)
Terttu Eskelinen wurde in Pielavesi in Finnland geboren. Ihre psychologische und psychoanalytische Ausbildung erhielt sie bei der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse in Genf und bei der British Psychoanalytical Society in London. In der Schweiz war sie auch Mitarbeiterin von Jean Piaget. Sie heiratete den katalanischen Psychiater und Psychoanalytiker Pere Folch Mateu (1919-2013) und ging mit ihm nach Barcelona. 1956 gehörte sie mit Pere Folch, Pere Bofill, Núria Abelló und Júlia Coromines zu den spanischen Gründer:innen der spanisch-portugiesischen Sociedad Luso-Española de Psicoanálisis, die 1959 Mitglied der International Psychoanalytical Association (IPA) wurde und aus der 1966 die Sociedad Española de Psicoanálisis (SEP) hervorging.
Terttu Eskelinen de Folch war Lehranalytikerin und Supervisorin der SEP und Direktorin des Institut de Psicoanàlisi de Barcelona. Als Anhängerin der kleinianischen Schule galt ihr besonderes Interesse der Kinderanalyse, für deren Förderung sie sich einsetzte und über die sie zahlreiche Aufsätze veröffentlicht hat. Sie engagierte sich zusammen mit Han Groen-Prakken für die Etablierung der Psychoanalyse in Osteuropa und war von 1980 bis 1987 Herausgeberin des Bulletins der Europäischen Psychoanalytischen Föderation (EPF). 1991 wurde sie zur Präsidentin der EPF gewählt und übte dieses Amt bis 1995 aus. Von 2000 bis 2002 war sie außerdem Vizepräsidentin der IPA.
Terttu Eskelinen erhielt 2004 den Extraordinarily Meritorious Service to the IPA Award und den Sigourney Award für herausragende Beiträge zur Psychoanalyse sowie 2016 den Award for a Distinguished Contribution to Psychoanalysis der EPF. (Artikelanfang)
Die in Buenos Aires geborene Kinderanalytikerin Rebeca Grinberg, älteste Tochter eines Lehrerehepaars, studierte Pharmazie und promovierte 1944 in Biochemie in Buenos Aires. 1946 heiratete sie den Psychiater und Psychoanalytiker León Grinberg (1921-2007), in Buenos Aires geborener Sohn jüdischer Emigranten. Bald nach der Gründung der Asociación Psicoanalítica Argentina (APA) 1942 begann sie eine persönliche Analyse bei dem aus Wien emigrierten Heinrich Racker. Nach ihrer Ausbildung bei der APA spezialisierte sie sich bei Arminda Aberastury in der Klein'schen Kinderanalyse. In den 1970er Jahren wurde sie Mitglied und Lehranalytikerin der Asociación de Psicoanálisis de Buenos Aires (APdeBA).
1976 emigrierten Rebeca und León Grinberg vor dem argentinischen Terror-Regime Videlas nach Spanien. Als Gäste der Asociación Psicoanálitica de Madrid (A.P.M.) beteiligten sie sich an der Ausbildung von Kandidaten des Madrider Instituts. Sie beschlossen in Madrid zu bleiben und wurden 1980 als ordentliche Mitglieder und Lehranalytiker in die A.P.M. aufgenommen, wo sie sich der Weiterentwicklung kleinianischer Positionen verschrieben. Rebeca Grinberg sorgte dafür, dass die Kinderanalyse in das Ausbildungsprogramm der A.P.M. integriert wurde.
Ein Schwerpunkt der von Rebeca Grinberg gemeinsam mit ihrem Mann veröffentlichten Arbeiten war die Psychopathologie der Migration. Den Hintergrund dazu bildeten ihre eigene Emigration sowie ihre langjährige klinische Erfahrung mit Migranten und Menschen, die zum Exil gezwungen waren, in Argentinien, Israel (wo sie 1973 und 1975 lebten) und Spanien. Rebeca und León Grinberg untersuchten die Motivationen, ängste und Phantasien der Emigranten bezogen auf ihre alte wie ihre neue Umgebung. In Anlehnung an Wilfred R. Bion beschrieben sie die Migration als "catastrophic change" mit potentiell traumatischen und identitätsbedrohenden Auswirkungen.
1995 zogen die Grinbergs zu ihren beiden Kindern nach Barcelona, wo Rebeca Grinberg 2013 starb. (Artikelanfang)
María Luisa Herreros García wurde in Torrelavega, Kantabrien, in eine wohlhabende Familie geboren. Ihr Vater hatte einen Tischlerei- und Steinmetzbetrieb, ihre Mutter eine Näherei. María Luisa Herreros machte ihr Abitur an einer von Nonnen geführten Schule in Torrelavega und zog dann 1934 nach Madrid, um an der Universidad Central Medizin zu studieren. Während des Bürgerkriegs arbeitete sie in einem Militärkrankenhaus in Torrelavega. 1943 promovierte sie in Psychiatrie und Neurologie an der Universidad Central de Madrid.
Anschließend begann sie ein Postdoc-Studium mit den Schwerpunkten Neurowissenschaften und Endokrinologie am Instituto Santiago Ramón y Cajal in Madrid. Dort beteiligte sie sich zwischen 1943 und 1946 im Labor von Fernando de Castro an neurohistologischen Untersuchungen. Als eine von vier Frauen gehörte María Luisa Herreros zur Cajal-Schule Escuela Neurológica Española. 1948 trat sie eine Forschungsstelle am Colegio Oficial de Cirujanos de Cantabria an. Sie war Mitarbeiterin der neuropsychiatrischen Forschungsgruppe von Gregorio Marañón und forschte an dessen Instituto de Patología Médica zum Einfluss psychischer Faktoren bei der Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen.
1952 machte María Luisa Herreros eine Lehranalyse bei der deutschen Psychoanalytikerin Margarete Steinbach, die von 1951 bis 1954 die psychoanalytische Ausbildung in Madrid übernommen hatte. Sie beteiligte sich am Aufbau der Asociacion Psicoanalìtica Española, zu deren Gründungsmitgliedern sie 1954 gehörte, neben Jerónimo Molina Núñez, Ramón de Portillo, Carolina Zamora de Pellicer, María Teresa Ruiz und anderen. Sie absolvierte eine weitere Analyse bei Jaime Tomás, Mitglied der Asociación Psicoanalítica Argentina, der zwischen 1957 und 1959 Lehranalysen in Madrid durchführte. 1976 war sie Mitgründerin von PSIQUE, einem Verein zur Erforschung und Anwendung psychoanalytischer Therapie sowie zur Ausbildung von Psychoanalytikern.
María Luisa Herreros war vor allem Freudianerin, sympathisierte aber auch mit den Ideen von C. G. Jung. 1973 veröffentlichte sie gemeinsam mit ihrer Schülerin María Luisa Morales das Buch Lo femenino y la vida íntima über Fragen zu Weiblichkeit und Sexualität. Sie starb im Alter von 68 Jahren an einem Hodgkin-Lymphom. (Artikelanfang)
María Teresa Ruiz Lopéz de Bascones zählt zu den Pionier:innen der spanischen Psychoanalyse. Sie war Grundschulinspektorin in Guadalajara, als sie sich, inspiriert durch den Garma-Schüler Jerónimo Molina Núñez, der 1947 Direktor des Psychiatrischen Krankenhauses in Guadalajara war, der Psychoanalyse zuwandte. 1950 nahm sie am ersten Treffen der spanischen psychoanalytischen Gruppe mit der deutschen Psychoanalytikerin Margarete Steinbach teil, die dann von 1951 an die psychoanalytische Ausbildung in Madrid übernahm. Teresa Ruiz begann ihre Lehranalyse bei Margarete Steinbach und beteiligte sich am Aufbau der Asociación Psicoanalítica Española (APE), zu deren Gründungsmitgliedern sie 1954 gehörte.
Nach dem Tod Margarete Steinbachs 1954 hatte die APE keine Lehranalytikerin mehr. Auf Einladung von Ángel Garma gingen María Teresa Ruiz, der mit ihr befreundete Ramón del Portillo und Eduardo Blaise nach Buenos Aires, um ihre Ausbildung bei der Asociación Psicoanalítica Argentina fortzusetzen. Teresa Ruiz ließ sich in Buenos Aires von León Grinberg analysieren und danach ab 1957 von Jaime Tomás, der mit seiner Frau Pola Tomás bis 1959 Lehranalysen in Madrid durchführte.
1958 wurde sie Mitglied der zwei Jahre zuvor gegründeten Sociedad Luso-Española de Psicoanálisis (SLEP), die 1959 von der International Psychoanalytical Association (IPA) anerkannt wurde. Nach der Aufspaltung der SLEP 1966 in eine portugiesische und eine spanische Gesellschaft wurde María Teresa Ruiz Mitglied der Sociedad Española de Psicoanálisis. 1973 gründete sie gemeinsam mit anderen in Madrid praktizierenden Psychoanalytiker:innen die Asociación Psicoanálitica de Madrid (APM), die 1981 als Mitgliedsgesellschaft der IPA anerkannt wurde und deren Präsidentin sie von 1986 bis 1987 war. (Artikelanfang)
Pola Ivancich de Tomás wurde in Rosario in Argentinien geboren. Ihr Vater Pedro Ivančić stammte von kroatischen, ihre Mutter Inocencia Monserrat von mallorquinischen Vorfahren ab. Sie studierte an der philosophischen Fakultät der Universität Buenos Aires und absolvierte eine psychoanalytische Ausbildung bei der Asociación Psicoanalítica Argentina (APA). Ihre Lehranalyse machte sie bei Heinrich Racker, ihre kinderpsychoanalytische Ausbildung erhielt sie bei Arminda Aberastury. Sie wurde Mitglied und Lehranalytikerin der APA und arbeitete als Kinderanalytikerin in öffentlichen und privaten Krankenhäusern. Unter anderem führte sie mit Susana Lustig und Diego García Reinoso die psychoanalytische Kinderpsychotherapie im Hospital Británico ein. Außerdem lehrte sie an der medizinischen Fakultät der Universität Buenos Aires und am Colegio de Médicos der Hauptstadt.
Nach einem ersten Aufenthalt in Spanien zwischen 1957 und 1959, verließen Pola Tomás und ihr Mann, der aus Irun stammende Psychoanalytiker Jaime Tomás Iruretagoyena (1921-1998), 1973 endgültig Argentinien und ließen sich in Madrid nieder. Sie wurden Mitglieder der Sociedad Española de Psicanálisis und gehörten 1973 zu den Gründer:innen der Asociación Psicoanálitica de Madrid. Von Madrid aus reiste Pola Tomás sieben Jahre lang regelmäßig nach London zur Supervision bei Paula Heimann. Geschult in der Kleinianischen Kinderanalyse, legte sie jedoch großen Wert darauf, künftigen Kinderpsychotherapeut:innen auch andere kinderpsychoanalytische Ansätze zu vermitteln.
In Spanien unterstützte sie mehrere Jahrzehnte lang mit Beratung und Supervision das Team von Psychiater:innen und Psycholog:innen bei der Reform der alten Nervenklinik von Leganés. Pola Tomás war ein sehr aktives Mitglied der Sociedad Española de Psiquiatría y Psicoterapia del Niño y del Adolescente (SEPYPNA). (Artikelanfang)
Eulàlia Torras wurde in Puerto San Julián in Patagonien als älteste Tochter katalanischer Eltern, Francisco Torras und Francisca Armangué, geboren. Sie wuchs in Barcelona und Buenos Aires auf und studierte ab 1948 Medizin in Barcelona. 1953 heiratete sie Josep Beà Montagut (1924-2016), den späteren Präsidenten der Sociedad Española de Psicoanálisis (SEP). Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor: Pere (*1954), Núria (*1956) und Òscar (*1965).
Eulàlia Torras de Beà absolvierte ihre psychiatrische Facharztausbildung im Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona, wo sie unter Lluis Folch i Camarasa in der kinderpsychiatrischen Abteilung arbeitete. Zusammen mit Júlia Coromines führte sie dort Anfang der 1960er Jahre therapeutische Kinder- und Müttergruppen durch und entschloss sich zu einer psychoanalytischen Ausbildung bei der SEP. Ihr Lehranalytiker war Pere Bofill, Supervisor:innen waren (u. a.) Donald Meltzer, Herbert Rosenfeld und Esther Bick. Sie wurde Mitglied und Lehranalytikerin der SEP und arbeitete in dem von Júlia Coromines geleiteten Centro Piloto de Parálisis Cerebral. 1969 gründete sie im Hospital de la Creu Roja de Barcelona den kinder- und jugendpsychiatrischen Dienst Servei de Psiquiatria i Psicologia de Nens i Adolescents, dessen Direktorin sie war und der 1990 den Namen Fundació Eulàlia Torras de Beà (FETB) erhielt.
Die Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytikerin Eulàlia Torras war eine Anhängerin der Ideen Melanie Kleins und Wilfred Bions. Sie war Dozentin und Supervisorin in verschiedenen Institutionen wie FETB, Instituto de Psicoanálisis, Associació Catalana de Psicoteràpia Psicoanalítica (ACPP), Fundación Vidal y Barraquer, Fundación Orienta, Fundación Sant Pere Claver und Centre d’Estudis de Psicoteràpia Psicoanalítica (CEPP). Schwerpunkte ihrer zahlreichen Veröffentlichungen sind Kindererziehung, Lernstörungen wie Legasthenie, Gruppentherapie mit Kindern, Jugendlichen und Eltern sowie psychoanalytische Konzepte und Techniken. (Artikelanfang)
Carolina Zamora Herrador wurde in Cordoba in Andalusien als drittes von sechs Kindern des Landwirts Miguel Zamora geboren. Sie besuchte das Gymnasium in Cordoba und zog dann mit ihrer Tante Teresa nach Madrid, um Medizin zu studieren. 1936 machte sie ihr Examen und spezialisierte sich in Pädiatrie und Psychiatrie. Unter anderem arbeitete sie als Ärztin am Hospital Nuestra Señora de las Mercedes in San Sebastián und am Hospital Provincial in Madrid und lehrte als Assistenzprofessorin an der medizinischen Fakultät der Universität Madrid sowie am Madrider Hospital Clinico de San Carlos.
1940 heiratete Carolina Zamora den ebenfalls aus Cordoba stammenden Maler Rafael Pellicer y Galeote (1906-1963), der an der Escuela de Bellas Artes in Madrid unterrichtete. Das Atelier Pellicers war damals ein Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen, die sich für die Psychoanalyse interessierten. Aus der Ehe gingen vier Töchter, Conchita, Soledad, Teresa und Carolina, sowie zwei Söhne, Julio und Rafael Carlos, hervor.
Carolina Zamora de Pellicer begann 1952 eine Lehranalyse bei der deutschen Psychoanalytikerin Margarete Steinbach, die damals die einzige Lehranalytikerin in Madrid war. 1954 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Asociacion Psicoanalìtica Española. Nach Steinbachs Tod setzte sie 1955 ihre Ausbildung mit einer Analyse bei Maurice Bouvet am Institut de Psychanalyse in Paris fort. 1958 hielt sie ihren Einführungsvortrag mit dem Thema Histoire d'une névrose und wurde Mitglied der Société Psychanalytique de Paris. Bereits 1954 hatte Carolina Zamora die Asociación Psicoanalìtica Española mitgegründet und gehörte später dem Vorstand der Sociedad Luso-Española de Psicoanálisis an.
Sie wurde 1973 Mitglied der neugegründeten Asociación Psicoanálitica de Madrid (APM), deren Präsidentin sie von 1982 bis 1983 war. Außerdem gehörte sie dem Vorstand der Sociedad Española de Medicina Psicosomática y Psicoterapia an. Neben ihrer Tätigkeit als Lehranalytikerin war es ihr ein besonderes Anliegen, der Psychoanalyse mehr Geltung in den intellektuellen Kreisen der spanischen Gesellschaft zu verschaffen. (Artikelanfang)